Der rosarote Panther von Perg ist 70 Jahre alt
Am 12. April wurde das Perger Manner-Urgestein Josef Irsiegler 70 – von Ruhestand keine Spur.
PERG. Wenn eine rosarote Gestalt durch die Stadt streift, ist den Pergern klar: Nicht Paulchen Panther, sondern Josef Irsiegler ist unterwegs – im rosa Oldtimer, mit seinem rosa Moped oder im rosa Raddress mit passendem Helm. "Ich lebe und liebe Manner", sagt Irsiegler aus tiefstem Herzen. 35 Jahre lang war das Perger Manner-Werk die berufliche Heimat des gelernten Bäckers. Auch nach seiner Pensionierung vor zehn Jahren blieb Irsiegler seinem Arbeitgeber treu. "Immer, wenn Busse kamen, wurde ich angerufen, um den Besuchern über die Geschichte des Werkes zu berichten. Das waren jährlich etwa 100 Busse, also 5000 Besucher." Und zu erzählen hatte er als ehemaliger Produktionsleiter gewiss so einiges. Dass das Werk heuer geschlossen wurde und der weltgrößte Waffelofen mittlerweile nach Wien übersiedelt ist, schmerzt. Umso mehr Energie steckte Irsiegler in den Erhalt des Manner-Shops. Am 1. Juni wird im Donaupark eröffnet – zu einem nicht unwesentlichen Teil ist das seinem Einsatz zu verdanken.
Eine Herzklappe vom Kalb
"Wir wollen den Umsatz verdoppeln, das habe ich den Wienern versprochen", so der Perger, der schon beim Arbeitsantritt wusste: "Bei Manner werde ich alt." Alt ist er noch immer nicht, auch wenn der zweifache Vater und sechsfache Opa diese Woche seinen 70. Geburtstag feierte. Am Sonntag gibt es das nächste Jubiläum: Den 45. Hochzeitstag von Josef und seiner Ulrike. Die große Geburtstagsparty mit rund 60 Gästen, darunter ein Manner-Vorstand, steigt natürlich im Schützenhaus. Dem ältesten Verein der Stadt gilt Irsieglers zweite große Leidenschaft. Seit 1960 ist er Mitglied. "Am Anfang war der Verein in Gasthäusern untergebracht. Erst 1965 wurde das Schützenhaus eröffnet. Manner-Direktor Karl Manner war 32 Jahre lang unser Obmann. Ihm ist die wertvolle Anlage zu verdanken", erinnert sich Irsiegler. Der ausgebildete Mentaltrainer ist seit dem Jahr 2000 Oberschützenmeister. Bei den Neuwahlen 2017 will er nicht mehr antreten. "Die Jugendarbeit möchte ich weitermachen, aber nicht mehr in dem Ausmaß. Mein Schwerpunkt liegt jetzt beim Manner-Shop. Ich danke dem Herrgott jeden Tag, dass ich gesund bin", so der 70-Jährige. Seit zwei Jahren lebt er mit der Herzklappe eines Kalbes. "In der Reha habe ich viel über Ernährung gelernt. Wenig Fleisch hieß es. Daran halte ich mich." Nur die Schnitten darf ihm keiner verbieten. Das würde wirklich zu weit gehen.
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