Neue Donaubrücke Mauthausen: Fertigstellung 2027 "inakzeptabel"
Derzeit anvisierter Zeitplan sei für die Bevölkerung nicht tragbar, kritisiert die Initiative DoNeuBrücke Mauthausen.
MAUTHAUSEN. Im November des Vorjahres haben die oberösterreichische und niederösterreichische Landesregierung den Grundsatzbeschluss zum Bau einer neuen zusätzlichen Donaubrücke bei Mauthausen verkündet. "Wie die zuständigen Behörden immer wieder betonen, laufen seither die Vorbereitungen für das Projekt auf Hochtouren. Was genau damit gemeint ist, bleiben die Verantwortlichen freilich schuldig. Eine Verkürzung der inakzeptablen Projektlaufzeit – die neue Brücke soll erst 2027 in Betrieb genommen werden – scheint für die Behörden derzeit nicht erstrebenswert", kritisiert Markus Formann, Sprecher der Initiative DoNeubrücke Mauthausen. Demnach sollen Grundsatzervereinbarungen zwischen den Ländern demnächst unterzeichnet werden, eine weitere Verkehrsuntersuchung sei beauftragt worden. „Das sind vielleicht notwendige bürokratische Schritte. Dem Ziel einer möglichst raschen Verbesserung der Situation für die Menschen in der Region, bringen sie uns aber nicht wirklich näher“, betont Formann. Nach Ansicht der Bürgerinitiative müssten jetzt rasch Weichenstellungen erfolgen, die eine Beschleunigung des Verfahrens ermöglichen würden.
So wäre es schon jetzt unbedingt notwendig, Vorgespräche mit den von einem Neubau der Brücke betroffenen Grundeigentümern zu führen. „Hier könnten schon jetzt entsprechende Vorarbeiten für eine friktionsfreie Abwicklung getätigt werden.“ Seitens der Bürgerinitiative sollten die zuständigen Behörden in beiden Ländern auch danach trachten, eine gemeinsame UVP (Umweltverträglichkeitsprüfung) einzuleiten. „Damit wäre es möglich, gemeinsame Sachverständige für das Verfahren zu nominieren. Dies würde es ermöglichen, Zeit und öffentliche Mittel zu sparen“, so Formann. Dass es durchaus möglich sei, ein UVP-pflichtiges Projekt rascher umzusetzen, würden nicht zuletzt die Pläne für das neue Stadion des LASK zeigen. Die neue Heimstätte des Fußball-Bundesligisten soll ja nach den veröffentlichten Plänen bereits 2022 fertiggestellt sein.
Die Verantwortlichen der Initiative, die die bekundeten Bemühungen der zuständigen Politiker und Behörden durchaus positiv beurteilen, wollen sich auch künftig immer wieder mit konkreten Vorschlägen für eine Beschleunigung des Prozesses einbringen. „Wir bieten auch unsere direkte Hilfe an, wenn wir etwas dazu beitragen können“, versichert Formann. Konkret werde man aber immer wieder darauf hinweisen, dass der derzeit anvisierte Zeitplan für die Bevölkerung in der Region nicht tragbar ist. Formann: „Jeder Monat Zeitgewinn im Verfahren erleichtert die Situation für die Bevölkerung und die Wirtschaft in der Region.“
Von landespolitischer Seite wird der Baubeginn Mitte 2024 als frühestmöglicher Zeitpunkt angegeben. Gerechnet wird mit einer reinen Bauzeit von drei Jahren. Der lange Zeitraum sei für die Planungs- und Genehmigungsverfahren, speziell die UVP-Prüfung nötig, heißt es.
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