Leitbetrieb: Kein Kanal-Anschluss und keine Kleinkläranlage möglich
Jetzt sind die Behörden am Zug! PABNEUKIRCHEN. Vorerst kein Kanalanschluss für den Pabneukirchener Tourismus-Leitbetrieb „Heimelsteiner“. Auch die Alternativ-Varianten sind derzeit wegen Rechtsvorschriften einmal abgeblasen. Eine im Vorjahr präsentierte Kleinkläranlage bekommt, so der Eigentümer des Reiterhofes Thomas Holzweber, vom Land OÖ keine Zustimmung. Der weitere Ausbau (Erdhäuser) ist einmal gestoppt.
Eine weitere Variante sah vor, dass eine Kanalstrecke die Gemeinde errichtet. Den anderen Teil wollte der Tourismusbetrieb herstellen. Das geht auch nicht. Ein Gemeinde-Experte: „Wenn nun ein Anschlusswerber die komplette Leitung in Eigenregie errichtet und Förderungen für das Projekt bekommt, müsste dieser die Kanalanschlussgebühr in vollem Umfang entrichten.“
Bürgermeister Johann Buchberger hat im „Fall Heimelsteiner“ alle Hebel in Bewegung gesetzt, um eine Lösung herbei zu führen. Das Hauptproblem sind die rechtlichen Rahmenbedingungen. Der Komplettbau des drei Kilometer langen Kanals um netto 560.000 Euro ist im angespannten Gemeinde-Haushalt nicht unterzubringen.
Jetzt ist das Land am Zug. Der Reiterhof Heimelsteiner hat genehmigte Ausbaupläne. Die erste Etappe wurde 2016 fertiggestellt: fünf großzügige Doppelzimmer und ein neuer, großzügiger Essraum. Wie es mit der Abwasser-Entsorgung weitergeht? Der Ball liegt jetzt bei den übergeordneten Behörden.
Um die Kläranlage Pabneukirchen überhaupt halbwegs kostendeckend führen zu können, beschloss der Gemeinderat für 2018 eine Grundgebühr für die Kanalbenutzer, die jährlich zwischen 40 und 656 Euro pro Anschluss beträgt.
https://www.heimelsteiner.at/
Kommentar:
Der Reiterhof Heimelsteiner ist nicht nur eine Bereicherung für den Ort sondern für die Region. Inzwischen ist der Betrieb nicht nur ein beliebter Treffpunkt für Reiter. Der Reiterhof Heimelsteiner hat genehmigte Ausbaupläne. Und daher muss es nach Jahren der Diskussion auch eine Lösung für die anfallenden Abwässer geben. Wenn jetzt ein Unternehmer bereit ist, selber einen Kanalstrang zu graben, um damit die öffentliche Hand zu entlasten, sollte es dazu eine Möglichkeit geben. Für den Normalverbraucher ist schwer nachvollziehbar: Keine Kleinkläranlage, kein Kanalanschluss, nicht einmal selber darf man eine Abwasser-Leitung bauen. Wenn bei der öffentlichen Hand die Gelder immer knapper werden, dann muss man die gesetzlichen Rahmenbedingungen so gestalten, dass auch Private und öffentliche Hand gemeinsam einen Abwasser-Strang errichten können. Es kann ja nicht sein, dass vielleicht die teuerste und umständlichste Variante zum Zug kommt. Dass Heimelsteiner wöchentlich vielleicht seine Abwässer rund fünf Kilometer zur Kläranlage bringt. Da ist zu befürchten, dass der Unternehmer auf den Ausbau verzichtet. Und das wäre die schlechteste aller Lösungen für Pabneukirchen. Gerade in Zeiten von Jung.Pabneukirchen.Zukunft. Robert Zinterhof
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