X-Akten, Serie Teil 3 Pielachtal
Die Retterin von Hofstetten
X-Akten, Serie Teil 3, Pielachtal: In Hofstetten-Grünau rettete die Russin das Leben zahlreicher Menschen.
HOFSTETTEN-GRÜNAU. In der Gemeinde findet man viele Geschichten. Im Gespräch mit Gerhard Hager von der Heimatforschung Hofstetten-Grünau, sind wir auf die Erzählung über das Ende des zweiten Weltkrieges und einer Russin mit großem Herz gestoßen.
Die Retterin
Die Zeit nach dem Ende des zweiten Weltkrieges war sehr unsicher. Russische Besatzungssoldaten waren oft unberechenbar. In Hofstetten lebte auch Frau Sophie Iwanitzky. Sie war eine Ukrainerin und als Flüchtling oder als Kriegsgefangene nach Hofstetten gekommen. Sie wurde 1887 in Kruschewka in der Ukraine geboren. In Hofstetten wohnte sie im 27er Haus (heute Lindenhof). Sie half den Leuten, wo sie nur konnte.
Hofstettner überlebte
Da sie natürlich Russisch sprach, konnte sie sich mit den Besatzungssoldaten gut verständigen. Sie setzte für die Gemeinde und für Bekannte Schreiben in russischer Schrift auf. Für die Besatzungssoldaten hatte es eine sehr amtliche Form. Für den damals 23-Jährigen Karl Mayer (den späteren Direktor der Raiffeisenbank in Hofstetten) schrieb sie eine lebensrettende Legitimation. Der junge Karl Mayer wäre als ehemaliger Wehrmachtsangehöriger sehr gefährdet gewesen. Karl Mayer hatte sich kurz vor Kriegsende von seiner Einheit entfernt und war nach Hofstetten zurückgekommen. Die letzten Kriegstage hatte er (untergetaucht) in Hofstetten verbracht. Hinter einem Vorhang hatte er auch, vom Fenster der elterlichen Wohnung, den vorbeimarschierenden russischen Soldaten zugeschaut.
Sie verschwand
Am 18. Mai 1945 verfassten Bürgermeister Hermann Chatt und Sophie Iwanitzky eine Legitimation für Karl Mayer. Die Bestätigung erlaubte ihm den Aufenthalt in Hofstetten. So überlebte Karl Mayer die ersten Wochen nach der Befreiung. 1947 wurde Frau Sophie Iwanitzky von russischen Soldaten abgeholt und "heim" nach Russland gebracht. Man hat nie wieder etwas von ihr gehört. (Quelle: Heimatforschung.at)
Alle weiteren Artikel zu der Serie "Die geheimen X-Akten" findet ihr hier.
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