Jagd im Pielachtal
Immer mehr Jägerinnen im Jagdgebiet

310 Frauen schießen scharf im Bezirk. Jägerinnen werden immer mehr und stehen den Jägern in nichts nach.

Essen Sie Wild?

PIELACHTAL. "Die Jagd wird auch im Pielachtal weiblich. Dies bestätigen die Teilnehmerinnen am Jungjägerkurs, aber auch in weiterer Folge bei der Jagdausübung selbst. Es ist heute keine Seltenheit mehr, dass eine Frau zur Jagd geht. Die Kursteilnehmerinnen zeigen äußerst großes Interesse", ist Bezirksjägermeister Johann Schiesser erfreut.

Oft streifen sie nur stundenlang durch den Wald und beobachten ganz genau. | Foto: Foto: Martina Schweller
  • Oft streifen sie nur stundenlang durch den Wald und beobachten ganz genau.
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Familien-Leidenschaft

Nina Gansch ist eine der 310 Jägerinnen im Bezirk, mit 16 Jahren durfte sie die Jagdprüfung absolvieren, seitdem ist sie in der Loich tätig. "Schon als Kind hat mich mein Vater mit der Jagd vertraut gemacht, und für mich begann eine Leidenschaft. Mit der Jagd verbinde ich nicht nur das Erschießen von Wild, sondern vielmehr die Verbundenheit mit der Natur", erklärt Nina Gansch. Als Jägerin ist es für sie oft nicht so einfach, sich in der Männerwelt zu behaupten. "Aufgrund meiner Treffsicherheit mit dem Kugelgewehr habe ich mir auch bei den alteingesessenen Jägern durchaus Respekt verschafft", erzählt Gansch stolz.

Bei der Futterstelle wird nachgefüllt und kontrolliert ob alles passt. | Foto: Foto: Martina Schweller
  • Bei der Futterstelle wird nachgefüllt und kontrolliert ob alles passt.
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Aufgaben vielseitig

Als Jägerin eilt ihr oft der schlechte Ruf als "Mörderin" voraus. Sie sagt: "Wir tun doch eigentlich so viel für die heimischen Wildtiere und deren Lebensraum. Wir schauen auf die Gesunderhaltung von Wild und Wald. Im Frühjahr sind wir bemüht, die Kitze vor dem Mäh-Tod zu retten. Es ist für mich jedes Jahr aufs Neue eine wunderschöne Aufgabe, diese kleinen Wesen in der Wiese zu suchen und aus dem Gefahrenbereich zu bringen", erzählt sie. Leider gibt es immer wieder Wanderer, Mountainbiker und Tourengeher, die keine Rücksicht auf das heimische Wild nehmen. Gansch klärt auf: "Viel zu oft kommt es für unser Wild aufgrund des Fehlverhaltens der Menschheit zu Stresssituationen, welche ihnen, vor allem im Winter, sehr viel Kraft kosten oder sogar den Tod bedeuten können."

Ein richtiger Jagdhund | Foto: Foto: Martina Schweller

Wissen, woher ihr Essen kommt

"Was gibt es Schöneres, als etwas auf dem Teller zu haben, von dem man weiß, es hat nur die besten Gräser und Kräuter gefressen. Und es wurde in seiner natürlichen Umgebung ohne Stress, während dem Äsen (fressen) erlegt. Das kann kein Bauer von Rindfleisch oder Schweinefleisch behaupten. Noch dazu ist Wildfleisch besonders gesund", ist sie überzeugt.

Evelyn Gruber ist Jägerin in Schwarzenbach | Foto: Foto: Gruber
  • Evelyn Gruber ist Jägerin in Schwarzenbach
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Keine Gier auf Trophäen

Evelyn Gruber ist Jägerin in einer sehr waldreichen, ruhigen Gegend in Schwarzenbach, sie wollte die Natur besser verstehen lernen. Zurzeit ist sie nicht sehr aktiv. "Jagd bedeutet für mich großteils Naturbeobachtung im Jahreszyklus der Tiere. Schön und spannend finde ich auch, dass man auf Lebensräume, zum Beispiel das Schlaf- und Wohnzimmer (Wiesen = Äsungsflächen), unserer heimischen Wildtiere sensibilisiert wird beziehungsweise diese überhaupt erst erkennt und respektvoll damit umgeht. Denn wir Menschen nehmen in der Natur eine besondere Rolle ein, weil wir können aktiv gestalten, zum Beispiel bei Artenvielfalt, Kulturlandschaften und Lebensräumen. Wir fühlen uns dem Tierschutz verpflichtet, die Jagd ist nicht die Gier nach Trophäen, sondern kann so viel mehr sein. Das Erlegen eines Tieres sei ein winziger Bruchteil für einen richtigen Jäger, schildert Gruber. Die Aufgaben einer Jägerin sind umfangreich, vielfältig und zeitaufwendig, außerdem gehört eine ordentliche Portion Erfahrung dazu.

Lesen Sie auch den Kommentar dazu

Die Kunst der Jagd, zu Unrecht als Mörder im Visier

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