Betrugsprozess in St. Pölten: Bauer soll getrickst haben
REGION (ip). Vor rund vier Jahren begann am Landesgericht St. Pölten ein Prozess gegen ein Ehepaar und die Mutter des Mannes, in dem Staatsanwalt Karl Wurzer den Angeklagten gewerbsmäßig schweren Betrug sowie betrügerische Krida zur Last legt.
Nach etlichen Vertagungen aufgrund krankheitsbedingtem Fernbleiben von Angeklagten, neuer Beweisanträge oder Nichterscheinen von Zeugen kam es auch diesmal zu keinem Urteil. Es fehlten die angeklagte Ehefrau und vier Zeugen, die zur Klärung des Falles befragt werden müssen.
Bei den Beschuldigten handelt es sich um die ehemaligen Betreiber eines Reiterhofes, rechtlich vertreten von den Verteidigern Peter Schobel, Michael Hofbauer und Christian Függer, die als Strafmilderung unter anderem eine teilweise Schadensgutmachung geltend machen. Wegen Abgabenhinterziehung und Vollstreckungsvereitelung 2010 vorbestraft, soll der Landwirt, laut Anklage, dennoch weiter getrickst haben. Großteils gemeinsam mit seiner Frau habe er 2011 unter anderem Innenputzarbeiten um rund 9.200 Euro in Auftrag gegeben, sei einer Holzbaufirma mehr als 21.600 Euro für das Dach der Pferdestallungen schuldig geblieben und habe einen Kipper im Wert von 31.500 Euro liefern lassen. Wurzer sprach in seiner Anklage von einer „Hinhaltetaktik wie Mängelbehauptungen und Versprechen von Folgeaufträgen“, womit das Ehepaar seine Geschäftspartner betrogen haben soll. Als Schuldner hätten sie ihren Gläubigern gegenüber Vermögen verheimlicht, schließlich beiseite geschafft und veräußert.
Wie einer der Zeugen angab, habe ihm der Landwirt aus dem Pielachtal bei der Fertigstellung seines Auftrages erklärt: „Geld gibt´s keines!“
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