Pielachtal fliegt auf die Bienen
Trotz Krankheiten steigt die Zahl der Imker und Bienenvölker. Ein Lokalaugenschein im Bezirk.
PIELACHTAL (th). Nach dem Frost-Frühling wurde der Flugbetrieb in den Bienenstöcken des Bezirkes wieder voll aufgenommen. Derzeit bunkern die Bienen den Pollen für die Aufzucht neuer Arbeiterinnen für die bevorstehende Blütensaison. Für die heimischen Imker ist nun die Stunde der Wahrheit, wieviele Völker den Winter überlebt haben. Trotz Milbe und Bienensterben gibt es einen Lichtblick. In Niederösterreich stieg die Zahl der Imker im Vorjahr um 167 auf 4547 an. Auch die Zahl der Völker steigt. In Niederösterreich lassen derzeit 41.313 Königinnen von ihrem Hofstaat den begehrten Honig sammeln - das sind 2.301 mehr als ein Jahr davor. Für die Bezirksblätter öffneten Imker im Bezirk ihre Bienenstöcke.
Der Feind der Bienen
"Drei von 13 Bienenstöcken haben heuer leider nicht überlebt", erzählt Erich Winter, Obmann der Imkerverein-Ortsgruppe Rabenstein. Die Varroramilbe ist der größte natürliche Feind der Bienen und lebt als Parasit an Honigbienen. Der Befall von Völkern durch diese Milbenart wird als Varrose bezeichnet. Sie sticht die Bienenbrut und überträgt Krankheiten, die die Bienen wiederum an ihr Volk weitergeben. "Mit dem neu angeschafften Gerät, welches unserem Verein gehört, gehen wir thermisch gegen die Milbe vor", erklärt der Obmann, "das schadet den Bienen nicht, tötet aber die Varrora ab." So können die Bienenvölker geschützt werden. Der zweite schädliche Aspekt sind Pestizide. Das Nervengift schädigt das Gehirn und nimmt den Bienen den Orientierungssinn, somit finden sie nicht mehr zu ihrem Volk und sterben. "Aber im Pielachtal sind wir in der glücklichen Lage, dass wir hier das Problem mit Pestiziden kaum haben und unser Gebiet viel Grünlage hat", ergänzt Erich Winter. Dass die Bienen im Allgemeinen in dieser Gegend weniger werden, kann er aber nicht behaupten, im Gegenteil, denn es interessieren sich immer mehr für die Bienenvölker und das Imkern. Im Pielachtal gibt es insgesamt vier Hobby-Imkervereine, in Rabenstein gibt es um die 16 Hobby-Imker die zusammen 65 Bienenstöcke betreuen. Ein Stock umfasst je nach Jahreszeit 7.000-60.000 Honigbienen. Herr Winter findet es sehr wichtig, dass sein Verein immer wieder an Fortbildungen teilnimmt, denn der richtige Umgang und die Vorgangsweise des Imkerns sollte erlernt werden.
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