Burgherr sein in Werfen
WERFEN (aho). Seit 1. September hat die Burg Hohenwerfen einen neuen Burgherren: Paul Anzinger trat in die großen Fußstapfen von Peter Meikl, der 34 Jahre lang die Burg verwaltet hatte. Die Entscheidung für den Job hat der neue Leiter gemeinsam mit seiner Freundin getroffen: "Ich habe sie gefragt, ob sie mein Burgfräulein sein will", freut sich Anzinger.
Ursprünglich hätte Markus Rosskopf die Nachfolge von Meikl antreten sollen. Der konnte sich aber mit dem Land finanziell nicht einigen, weshalb die Wahl auf Anzinger fiel. Der neue Verwalter stammt aus Linz und weist ein vielfältiges Berufsprofil auf. Als gelernter Koch/Kellner absolvierte er das Abendgymnasium, arbeitete in einer Bank, studierte später Kommunikationswissenschaft und war in einer Internet-Agentur tätig. "Mit 45 Jahren war für mich die Zeit gekommen, noch einmal etwas Neues anzugehen", erklärt Anzinger, der zuletzt an der Universität Salzburg im Büro des Rektorats gearbeitet hat.
Wohnt auf der Burg
Ab Oktober ist sein neuer Wohnsitz die Burg, wo Meikl gerade auszieht. "Ich übersiedle nach Kleinarl, bin aber noch einmal pro Woche zur Unterstützung hier", sagt der pensionierte Chef. Anzinger ist für die Hilfe dankbar und sieht Meikls Erbe als tolle Herausforderung: "So einen Job gibt es nur ganz selten auf der Welt." Er wächst in ein Team aus sechs fixen Mitarbeitern hinein, das zur Hauptsaison um 18 bis 20 Saisonkräfte ergänzt wird. Seine nächsten großen Aufgaben sind das Kinderfest am 10. Oktober, der Adventmarkt im Burghof, Sanierungsarbeiten im Jänner und die Planung für die Saison 2016.
Im Sommer stehen dann wieder Burgführungen an, die durch ein buntes Rahmenprogramm von der Falknerei bis zu Waffenausstellungen ergänzt werden. "Ich muss hier erst alles miterleben und mitfühlen", blickt Anzinger ebenso optimistisch in die Zukunft wie Meikl: "Wenn er einmal ein ganzes Jahr auf der Burg hinter sich hat, wird alles bestens funktionieren." Mit seiner letzten Saison ist der langjährige Chef sehr zufrieden. Er durfte in seiner Amtszeit auch noch den dreimillionsten Besucher seit Beginn der Führungen 1987 begrüßen (die BB berichteten). "Trotz der Hitze hatten wir großen Andrang mit bis zu 2300 Gästen täglich aus insgesamt 60 Nationen", resümiert Meikl.
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