Geraucht wird höchstens noch draußen
Beim Thema Rauchen in Schulen hat sich einiges getan. Zufrieden sind damit noch lange nicht alle.
BISCHOFSHOFEN /ST. JOHANN (ms.) So mach einer wird sich noch an seine Schulzeit zurückerinnern und das Raucherklo, den Raucherhof oder Pausenraum, in dem es qualmte, als ob die Schule brannte. Anlässlich des Weltnichtrauchertages haben sich die Bezirksblätter über die derzeitige Rauchersituation in Pongaus Schulen informiert.
Ohne Bestätigung geht nichts
Sowohl in der BHAK und im BORG St. Johann, sowie im Missionsprivatgymnasium St. Rupert Bischofshofen, herrscht generelles Rauchverbot. Im Freien hingegen stellt sich die Situation etwas anders dar, da diese Flächen rechtlich gesehen meist nicht zur Schule gehören. "Wenn Schüler, die das 16. Lebensjahr bereits vollendet haben, eine schriftliche Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten vorweisen, dürfen sie an einer einzigen ausgewiesenen Stelle im Freien rauchen", beschreibt Direktor Alois Lechner vom Missionsprivatgymnasium St. Rupert die Situation. Auch in der BHAK müssen die Schüler eine Raucherbestätigung ihrer Eltern mitführen, damit sie auf dem Raucherplatz im Freien rauchen dürfen. Die Schüler des BORG rauchen am Busparkplatz gegenüber des Gymnasiums.
Unzufrieden mit der Situation
"Der Raucherplatz in der BHAK wird nicht, wie ursprünglich mit den Schülern vereinbart, in Ordnung gehalten. Außerdem wurde mir mitgeteilt, dass Schüler der ersten Klassen nur deshalb zu rauchen beginnen, um 'cool' auf dem Raucherplatz stehen zu können, weil dort die interessanteren Gespräche geführt werden", bedauert Direktorin Elisabeth Höller die Situation vor der BHAK. Sie wird daher mit Ende Juni 2015 einen Antrag einbringen, die Schule inklusive dem Freigelände rauchfrei zu machen. "Ob der Antrag durchgeht und sich die Problematik mit dem Qualm möglicherweise dann in die Toiletten verlagern wird, weiß ich noch nicht", ergreift Höller die Initiative. Auch das BORG St. Johann und Direktorin Carmen Breuer zeigen sich nicht sehr erfreut über die Alternative mit der Bushaltestelle."Wir sind nicht sehr zufrieden damit, aber wir haben bisher keine bessere Lösung gefunden", so Breuer.
Kein Rauchen drinnen
Innerhalb der Gebäude scheint das Rauchverbot von allen eingehalten zu werden."Heimliches Rauchen im WC oder am Dachboden ist in unserer Schule seit vielen Jahren überhaupt kein Thema", weiß Dir. Alois Lechner vom Gymnasium St. Rupert. "Ideal wäre der völlige Verzicht auf Zigaretten. Allerdings ist es eine Illusion zu glauben, man könnte das Rauchverhalten der Schüler einfach über Verbote regeln", weiß Lechner aus Erfahrung. Aufgrund der Raucherplatz-Regelung und der dadurch mit einhergehenden Beschwerlichkeit, ist die Anzahl der offiziell gemeldeten Raucher im Laufe der Jahre zurückgegangen. Derzeit sind das exakt fünf gemeldete Raucher im Gymnasium St. Rupert. "Wesentlich ist sicher auch die periodische Überzeugungsarbeit im Unterricht, die den Schülern nahegeht. Sicherheiten gibt es keine, die Lehrpersonen sind gefordert sich immer wieder neu auf das konkrete Schülerverhalten einstellen", weiß Direktor Alois Lechner.
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