"Bäume wachsen nicht sofort in den Himmel"

BSK-Obmann Christian Winkler (mi.) und GmbH-Chef Patrick Reiter (re.) im Interview mit BB-Redakteur Alexander Holzmann. | Foto: privat
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BICHOFSHOFEN (aho). Nach dem 1:0-Sieg über Aufsteiger Maria Alm überwintert der BSK auf Rang 14 in der Salzburger Liga. Obmann Christian Winkler und Patrick Reiter, Chef der Polysport GmbH, sprechen im BB-Interview über bisherige Leistungen, Strukturveränderungen und Visionen.

In der letzten Herbstrunde gelang ein 1:0-Sieg gegen Maria Alm – ein versöhnlicher Abschluss der bisherigen Saison?

Christian Winkler: Es waren drei sehr wichtige Punkte. Wir sind nach hinten abgesichert und haben die Chance auf Anschluss zum Tabellenmittelfeld.
Patrick Reiter: Wir haben ein Sechspunktespiel gewonnen. Dennoch hat sich gezeigt, dass qualitativ noch sehr viel zu tun ist. In der Mannschaft fehlt es an Routine und auch an technisch-takischen Grundfähigkeiten.

Im Sommer kamen fünf Neuzugänge, unter anderem aus Portugal und Irland. Wie haben sich die Neuen eingelebt?

Reiter: Sie sind sozial gut integriert, machen eine Lehre bzw. gehen in die Schule, haben auch Freunde gefunden. Es dauert ein bis zwei Jahre, bis sie die Erwartungshaltung erfüllen können.
Winkler: Sportlich haben leider ein paar Verletzungen dazwischengefunkt. Wir werden im Winter hart arbeiten, dann sollte man im Frühjahr mehr von ihnen sehen. Mann muss aber auch bedenken, dass sie noch junge Burschen im Alter von 17 bis 20 Jahren sind.

Maria Alm, das als 1. Landesliga-Meister aufgestiegen ist, tut sich in der neuen Liga noch schwerer als der BSK, liegt an letzter Stelle. Ist der Leistungssprung in der Salzburger Liga doch größer als erwartet?

Reiter: Wir sind letztes Jahr mit Glück wegen einer Strukturreform aufgestiegen. Das Niveau ist für 90 Minuten noch zu hoch. Wir haben auch unterschätzt, dass Routiniers den Unterschied ausmachen können – die fehlen uns.
Winkler: Die Umstellung war natürlich groß, das Tempo ist höher. In der Wintervorbereitung müssen wir an dem ein oder anderen Rädchen drehen. Bei unserem Punktestand müssen wir aber nicht in Panik ausbrechen.

Wie geht man nun in die Rückrunde?

Winkler: Angriff ist beste Verteidigung. Wir müssen so schnell wie möglich aus den Starlöchern kommen und Gas geben. Uns ist wichtig, dass von unten heraus mit dem guten Nachwuchs wieder mehr passiert.

Bei der Generalversammlung wurde über eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrags diskutiert. Warum wollte man diesen Beitrag verdreifachen?

Reiter: Wir wollen im Nachwuchs ein Alleinstellungsmerkmal erreichen, professioneller und qualitativ hochwertiger arbeiten und die Trainer regelmäßig schulen. Ziel ist es, ein besseres Training zu bieten als die Klubs rundherum, damit die Leute im Verein bleiben.

Der Vorschlag wurde aber abgelehnt.

Reiter: Deshalb bleibt vorerst alles beim Alten: Vereinstraining zweimal pro Woche, so wie fast überall. Intern werden neue Lösungen gesucht.

Läuft die Kooperation zwischen Sportklub und GmbH nach Plan?

Reiter: Wir sind auf einem guten Weg und haben viel strukturelle Arbeit bewältigt: etwa 50 Partner auf drei Jahre an den BSK gebunden, einheitliche Dressen für alle Spielklassen besorgt, qualitative Trainer zurückgeholt und wieder einen kontinuierlichen Trainingsbetrieb in allen Altersstufen ermöglicht. Der Verein muss selbständig wachsen, damit er nicht von Investoren abhängig ist. Das braucht eben Zeit. Bäume wachsen nicht sofort in den Himmel. Alles was zu schnell wächst, fällt auch schnell wieder in sich zusammen. Von unserem mittelfristigen Ziel, in drei bis fünf Jahren Regionalliga zu spielen, gehen wir aber nicht ab.

Mit Roland Filous ist mitten unter der Saison der sportliche Leiter abhanden gekommen. Warum verließ er den Verein so plötzlich?

Reiter: Das müssen Sie ihn selbst fragen. Es war eine persönliche Entscheidung. Für ihn war dieses Amt in dieser Form nicht mehr machbar. Das Einzelinteresse darf nicht vor den Vereinsinteressen stehen. Vielleicht war die Summe der Verantwortungen zu hoch.

Wer wird seinen Posten einnehmen?

Winkler: Interimsmäßig mache ich das. Wir schauen gerade, wie wir das in gute Bahnen lenken können.

Ist auf lange Sicht der Einstieg in den Profifußball ein Ziel?

Reiter: Langfristig kann man nur Visionen festmachen. Die Hausübungen sind einfach viel zu groß, um darüber jetzt nachzudenken. Momentan liegt das Hauptaugenmerk bei seriösem Amateurfußball. Die Leute sollen kommen und den Aufbruch spüren.

Das Interview führte Alexander Holzmann. Lesen Sie dazu die Meinung des Bezirksblätter-Redakteurs.

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