Meine Gemeinde im Check
120 Mio. Euro pro Jahr für St. Pöltner Wohnbau

Das ehemalige Gasthaus Stadlmaier in Gablitz bleibt (renoviert) erhalten, dahinter entstehen 31 geförderte Wohnungen. Vizebürgermeister Franz Gruber, Bürgermeister Michael Cech und Astrid Wessely,  Gablitzer Architektin des Projektes, warten schon auf den Spatenstich. | Foto: Gemeinde Gablitz
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  • Das ehemalige Gasthaus Stadlmaier in Gablitz bleibt (renoviert) erhalten, dahinter entstehen 31 geförderte Wohnungen. Vizebürgermeister Franz Gruber, Bürgermeister Michael Cech und Astrid Wessely, Gablitzer Architektin des Projektes, warten schon auf den Spatenstich.
  • Foto: Gemeinde Gablitz
  • hochgeladen von Anita Ericson

Im Schnitt werden im Bezirk St. Pölten 2700 Wohneinheiten jährlich gefördert. Wir stellen gelungene Projekte in unserer Region vor.

REGION PURKERSDORF (ae). Kein anderes Bundesland schafft derart viel Wohnraum wie Niederösterreich. Pro Tag erhalten 650 Menschen eine Wohnbauförderung für die Errichtung ihres Eigenheimes, ziehen in eine geförderte Wohnung oder sanieren mit Hilfe des Landes ihr Haus. Der Wohnbau in NÖ löste zwischen 2015 und 2018 Investitionen von 7,2 Milliarden Euro aus und schafft 30.000 Jobs im Land. In den letzten vier Jahren wurden 164.000 Förderfälle bearbeitet.

St. Pölten Land stark gefragt

Die Wohnbaustrategie fördert gezielt zur Stärkung des ländlichen Raumes. Dafür wird die Bevölkerungsentwicklung von 2008 bis 2018 herangezogen – je stärker die Abwanderung, umso höher sind die Ausgleichsboni des Landes bei der Wohnbauförderung. Aber auch der Bezirk St. Pölten Land profitiert enorm von den Wohnbauförderungen. Jährlich werden hier im Schnitt 2700 Wohneinheiten gefördert, das entspricht einem Investitionsvolumen von 120 Millionen Euro pro Jahr – und das nur in unserem Bezirk.

Purkersdorfer Lösung

Besonders interessant für junge Menschen ist der geförderte Wohnungsbau, wo die Mieten erschwinglich bleiben: sie liegen um rund 30 Prozent unter jenen des freien Marktes. In unserer unmittelbaren Region bemühen sich die Gemeinden sehr darum, doch im Speckgürtel von Wien ist es schwierig, leistbare Grundstücke zu finden, die die Voraussetzung für erschwinglichen Wohnbau sind. In Purkersdorf fand man daher 2018 zu einer außergewöhnlichen Lösung: die Gemeinde stellte das Grundstück in der Tullnerbachstraße 50 nahezu kostenlos zur Verfügung, die Gewog Arthur Krupp, ein Unternehmen der Firmengruppe Wien-Süd, errichtete darauf eine geförderte Wohnanlage mit 20 Einheiten. Nach 35 Jahren wird das Areal wieder ins Eigentum der Gemeinde übergehen.

Leistbarer Wohnraum

Der Baukostenanteil pro Wohnung ist mit 3700 bis 4500 Euro äußerst gering, ebenso sind die Mieten mit ca. 500 bis 700 Euro inklusive Betriebskosten, Heizungs- und Warmwasserakonto erfreulich niedrig. Das Haus weist Niedrigenergiestandard auf und bietet den Bewohnern Terrassen oder Balkone. Derzeit laufen die Abschlussarbeiten, die Wohnungen, die im Übrigen rasend schnell vergeben waren (nach sozialen Kriterien), werden Anfang 2020 bezogen.

Die Gier im Baugewerbe

Auch in Gablitz kämpft man mit hohen Grundstückspreisen, beim neuesten Projekt – einem geförderten Wohnbau mit 31 Wohnungen an der Hauptstraße gegenüber vom Gemeindeamt – verzögert noch ein weiteres Problem den Spatenstich, Bürgermeister Michael Cech: „Es ist alles unter Dach und Fach – die Baubewilligung ist ebenso da wie die Förderzusage des Landes. Doch leider muss die Ausschreibung wiederholt werden, weil aufgrund der überhitzten Baukonjunktur keine Baufirma gefunden wurde, die zu vernünftigen Preisen anbot“. Cech ist aber guter Dinge, dass der zweite Anlauf gelingt und die Arbeiten nächstes Frühjahr tatsächlich starten. Die Nachfrage ist jedenfalls groß, die Warteliste, die auf der Gemeinde aufliegt, so verrät der Bürgermeister, ist bereits ziemlich lange.

Gut zu wissen

Wohnbauförderung Land NÖ
Um in den Genuss einer vom Land geförderten Wohnung zu kommen, sind bestimmte Bedingungen zu erfüllen, die vor allem das Einkommen betreffen: Das höchstzulässige Jahreseinkommen (netto) aller Bewohner darf bei der Förderung einer Wohnung im Wohnungseigentum bei einer Haushaltsgröße von einer Person: € 45.000 oder zwei Personen: € 70.000 nicht überschreiten. Der Betrag erhöht sich für jede weitere Person um € 8.000. Als Obergrenze für das jährliche Familieneinkommen bei Wohnungen in Miete gilt bei einer Haushaltsgröße von einer Person: € 40.000 oder zwei Personen: € 60.000. Der Betrag erhöht sich für jede weitere Person um € 8.000.
Eine geförderte Wohnung muss von den Eigentümern (bei Ehegatten oder Lebensgemeinschaften verpflichtend beide) oder von nahestehenden Personen auf die Dauer der Förderung mit Hauptwohnsitz bewohnt werden.
Die Förderung übernehmen können natürliche Personen, die österreichische Staatsbürger oder Gleichgestellte (EU-Bürger) sind. Bei Ehegatten oder sonstigen nahestehenden Personen muss zumindest die Hälfte der Liegenschaftsanteile in das Eigentum österreichischer Staatsbürger oder Gleichgestellter übertragen werden.

Das ehemalige Gasthaus Stadlmaier in Gablitz bleibt (renoviert) erhalten, dahinter entstehen 31 geförderte Wohnungen. Vizebürgermeister Franz Gruber, Bürgermeister Michael Cech und Astrid Wessely,  Gablitzer Architektin des Projektes, warten schon auf den Spatenstich. | Foto: Gemeinde Gablitz
Die letzten Arbeiten am geförderten Wohnbau in der Purkersdorfer Tullnerbachstraße sind voll im Gange. | Foto: Ericson

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