Vorgehensweise des Schulerhalters bringt Eltern zur Weißglut
Anhaltende Missstände im Sacre Coeur Pressbaum

- Die Idylle trügt: die Missstände, die von der Schuladministration verursacht werden, stinken bisweilen zum Himmel.
- Foto: Sacré Coeur Pressbaum, (c) Herzi Pinki, Creative Commons, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Sacr%C3%A9_Coeur_Pressbaum_07.jpg, no changes made
- hochgeladen von Nina Ollinger
Seit geraumer Zeit kommt es regelmäßig zu Missständen im Sacre Coeur Pressbaum, die für große Verärgerung seitens der Eltern sorgen. Der aktuelle Fall um die Essensversorgung der Kinder sowie der Umgang damit seitens des Schulerhalters, der Erzdiözese Wien, bringt das Fass nun zum Überlaufen.
Wer die Pressemitteilung der Erzdiözese Wien zum aktuellen Thema der Schulverköstigung der Kinder liest, freut sich über das Engagement des Schulerhalters des Sacré Coeur Pressbaum zum Wohle der der Schule anvertrauten Kinder. „Ströbel kocht jetzt für das Sacré Coeur“ ist also zu lesen. Es wird darüber gesprochen, dass „sämtliche Vorarbeiten dazu und eine dementsprechende vertragliche Fixierung abgeschlossen worden seien. Ebenso sei bereits im Juni eine Begehung und die erfolgreiche Genehmigung des Lebensmittelinspektorats für das Übergangsquartier erfolgt“.
Traurig nur, dass sämtliche Behauptungen nicht der Wahrheit entsprechen und der Purkersdorfer Rechtsanwältin Nina Ollinger, als Mutter einer 8jährigen Tochter, die in die Volksschule Sacre Coeur geht, die Zornesröte ins Gesicht treibt. Doch alles der Reihe nach.
Stein des Anstoßes von Nina Ollinger waren Ereignisse, die bereits vor Monaten aufgetreten sind. Dass die Eltern der Schule wiederholt darüber informiert und beruhigt werden müssen, dass am Schulgelände Polizeieinsätze durchgeführt werden, ist naturgemäß unangenehm. Auch dass sie neben den Elternvereinen aktiv werden musste, um letztendlich eine vernünftige, frisch zubereitete Essensversorgung sicher zu stellen, stieß damals schon auf großes Unverständnis.
Dass weiters im März 2019 in einer Mailnachricht den Eltern lapidar zur Kenntnis gebracht wird, dass aufgrund von Umbauarbeiten der Sommerhort abgesagt wird und die Sommerversorgung ihrer Kinder den Eltern übertragen wird, wollte die streitbare Rechtsanwältin nicht akzeptieren und schrieb – das erste Mal – einen Brief an den Verantwortlichen Kardial Schönborn. Dieser reagierte zwar nicht persönlich, jedoch meldete sich die zuständige Geschäftsführerin der Schulstiftung der Erzdiözese Wien, Frau Katja Pistauer-Fischer, die zuvor weder auf die Mails von Ollinger reagierte noch telefonisch erreichbar war, prompt. Trotzdem passierte weiters nichts; erst nach regelmäßigem Drängen wurde am 7.5.2019 bestätigt, dass der Sommerhort stattfinden wird – wohlgemerkt nur für die Volksschüler, nicht aber für die Kindergartenkinder, was wiederum zur Aufregung der betroffenen Eltern führte, worüber in den Medien auch berichtet wurde.
Als wiederum kurzfristig und wiederum nur lapidar schriftlich am 1.7.2019 den Eltern bekannt gegeben wurde, dass die Essensversorgung ab dem Herbst 2019 nicht vom bisherigen Anbieter erfolgen wird, platzte der Rechtsanwältin der Kragen. Zur Erinnerung: Die Essensversorgung mit dem Pressbaumer Unternehmer und Betreiber des bekannten Corso, Markus Meissl, wurde erst auf Drängen einiger engagierter Eltern abgeschlossen und führte nach langem Gezerre dazu, dass die Kinder täglich mit am Campus vor Ort frisch gekochtem Essen auf hohem Niveau zu fairen Preisen versorgt wurden.
„Seit 28.7. warte ich auf eine Antwort auf mein Schreiben an den Schulerhalter Kardinal Christoph Schönborn“ (Nina Ollinger)
Ollinger entschloss sich, die Sache wieder in die Hand zu nehmen und dem Kardinal Christoph Schönborn schriftlich über die Missstände zu informieren. Auf eine Antwort wartet sie noch heute, während kurzfristigst eine Stellungnahme an die Presse versandt wurde, verfasst von der Pressebeauftragten und gespickt mit Falschaussagen, die Ollinger nicht nur verärgerten – nicht zuletzt geht es auch um die persönliche Integrität der regional wirkenden Anwältin, sondern motivierten, weiter zu recherchieren.
„Man ist schon überrascht, auf welch Inkompetenz und Ignoranz auf mehreren Ebenen man hier stößt, wenn man ein bisschen an der Oberfläche kratzt“ (Nina Ollinger)
Und so führte Ollinger viele Gespräche. Und musste feststellen: Zum Zeitpunkt der Presseaussendung gab es nachweislich weder eine Bewilligung des Lebensmittelinspektorats noch einen unterschriebenen Vertrag mit dem neuen Essenslieferanten (Catering). Auch die Aussage, „die Geschäftsführung der Schulstiftung, Katja Pistauer-Fischer und der Vorstand des Elternvereins würden im Informationsaustausch stehen“, entspricht genauso wenig den Fakten wie die Behauptung, es sei ein Termin vereinbart worden und führte bereits zu einer harschen Reaktion seitens der Elternvereine des Sacre Coeur. Der Vertrag mit dem bis vor kurzem beauftragten Essensbetreiber wiederum wurde – kurzfristig und, man darf mutmaßen, mit damit verbundenen hohen Kosten – in der Tat kurz vor Schulschluss gekündigt – ohne dass eine Lösung für die Zeit nach Ferienende bestand.
„Wir erachten das Vorgehen, uns (und die Öffentlichkeit) mit Unwahrheiten zu konfrontieren, für einem im christlichen Sinne offenen und respektvollen Umgang miteinander, für äußert befremdlich.“ (Elternverein des SCP)
Allerdings soll und muss bei all der Aufregung über die Art und Weise, wie der Schulbetreiber auf Probleme und Missstände reagiert, das eigentliche Thema im Vordergrund stehen: die Verpflegung der der Schule anvertrauten Kinder mit frischem, dh vor Ort und nicht gecatertem, Essen. Und genau dieses wird ab sofort wieder nicht vom Schulerhalter sicher gestellt: Denn allein die Aussage „mit frisch gekochtem Essen beliefert“ ist natürlich nicht gleich bedeutend mit „frisches Essen für die Kinder“. „Logischerweise wird jedes woanders gekochte, stundenlang warmgehaltene Essen irgendwann frisch gekocht – was denn sonst“, fragt sich Ollinger, die weiterhin, so wie die Elternvereine auch, auf vor Ort frisch gekochtes, gesundes Essen besteht. Außerdem bestehe bei der vom Schulerhalter überhastet und ohne Abstimmung erfolgten „Lösung“ eine große Anzahl an Schlechterstellungen und offenen Fragen. Zum einen ist anzunehmen, dass – zusätzlich zu den bereits unnötig entstandenen zusätzlichen Kosten wegen der vorzeitigen und überhasteten Vertragsauflösung – weitere Kosten entstehen. Ebenfalls zu hinterfragen ist, wie Einmalgeschirr für mehrere hundert Kinder täglich heutzutage im Lichte des Umweltschutzes rechtzufertigen ist. Ein Blick auf die aktuellen Menüs auf die bevorstehende Kinderverpflegung muss auch die Frage gestatten, inwieweit den aktuellen Ernährungsgrundsätzen bei Schweinsgulasch, Bohnengulasch, Rindsragout, Brathendl und gebackenem Fisch (um nur aus zwei Wochenplänen zu zitieren) gerecht wird. Und auch viele weitere Fragen wie Salatbuffet, Flexibilität bei Kindern mit Nahrungsunverträglichkeiten und anderen Diäten, keine Menüauswahl, fehlende Schulautomaten und abgeschafftem Schulbistro, eingestellte Verpflegung für Veranstaltungen und Schulaktiviten, sind – obwohl es seit Monaten ein von der Schulverwaltung beharrlich ignoriertes Angebot seitens der Elternvereine gemeinsam mit dem nunmehr gekündigtem Küchenbetreiber gibt – keine zwei Wochen vor Schulbeginn ungeklärt.
„Es ensteht der Eindruck, dass die Schulverwaltung mit allen Mitteln versucht hat, einen Essensversorger, der ihr unangenehm war, da er im Sinne der Kinder und der Eltern agierte, loszuwerden“ (Nina Ollinger)
Eines steht fest – die streitbare Rechtsanwältin wird gemeinsam mit den Elternvereinen weiter für eine frische und gesunde Ernährung für die Schulkinder kämpfen. Und dafür, dass Missstände nicht ständig unter den Teppich gekehrt werden und dadurch nicht zuletzt diejenigen die für Verbesserung sorgen, ständig vor den Kopf gestoßen oder entfernt werden. „Gerne sehne ich mich an die Zeit meiner Tochter im Landeskindergarten von Gablitz zurück, wo die fachliche Expertise der Pädagoginnen durch die Organisation und das Drumherum unterstützt, und nicht behindert wurde. In den drei Jahren gab es kein einziges Thema, alles hat wunderbar funktioniert“, resümiert Nina Ollinger, die die Entscheidung, ihre Tochter in die Volksschule des Sacré Coeur zu geben, jetzt schon bereut. „Obwohl“, wird sie nicht müde zu betonen „die jetzige Lehrerin ausgezeichnete Arbeit leistet, vor der ich meinen höchsten Respekt habe“. Im Gegensatz zur Verwaltung, wie die Rechtsanwältin betont. „Da muss man ob der verbrannten Erde, die in dieser Schule zweifellos besteht, sich schon fragen, aufgrund welcher Qualifikation in der Erzdiözese bestimmte Posten vergeben werden und noch viel mehr, wie sich diese Mitarbeiter halten können und somit dem Schulbetreiber, aber vielmehr den Betroffenen, unglaublichen Schaden zufügen“.
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