"Bühne"-Leiter Takats: „Die Leute haben noch nicht ganz kapiert was sich kulturell in Purkersdorf tut“

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PURKERSDORF. Die Purkersdorfer "Bühne" startet in ihr viertes Jahr. Was zeichnet sie aus?
Wir bieten nur Qualität. Das soll sich von den Jungstars bis zu den Superstars durchziehen. Die Leute können in die Bühne gehen, auch wenn sie den Künstler nicht kennen, weil sie wissen, dass sie kein Schrott erwartet. Das ist mir das Wichtigste.

Hat sich das Programm in den letzten Jahren verändert?
Begonnen haben wir mit einem zu straigthen Genre. Wir waren zu Jazzlastig. Das hat nicht eingeschlagen wie eine Bombe.
Wir haben jetzt das Spektrum breiter aufgestellt und eine Mischung, die passt. Die Leute stehen auch auf Blues, Kabarett und Theater. Wenn der Dorfer oder der Gunkl kommen, brauche ich nicht eine Sekunde nachdenken. Das sind Bringer.
Doch nur Stars reinsetzen macht auch keinen Sinn, wobei wir dann jeden Tag volles Haus hätten. Doch in der Bühne müssen sich auch so bekannte Künstler einen Namen machen können. Im neuen Programm stehen etwa Villa Madalena. Das ist ein sensationelles Duett mit Klarinetten und Ziehharmonika, das Balkan-Latin spielt. Wer kennt die?
Wenn sich die Leute denken, schauen wir uns an, weil in der Bühne kann nichts schief gehen, dann geht auch nichts schief. Das ist eine super Band.

Was sind die weiteren Highlights im Programm?
Als Musiklehrer freue ich mich natürlich auf den niederösterreichischen Musikschulbewerb und das anschließende Festival im Juni. Wie viele wirklich gute Bands in den Musikschulen spielen, ist sensationell. Abgesehen davon taugt mir der Joey Green mit der Big Band. 16-18 Leute auf der Bühne werden eine Herausforderung. Aber es geht sich aus. Zudem kommt Heli Deinboek, mit dem ich 15 Jahre lang selbst zusammengespielt habe. Das wird ein schönes Wiedersehen.
Ein großer Brocken ist natürlich der Kultursommer Purkersdorf. Letztes Jahr hatten wir sieben Veranstaltungen. Da wird auch heuer wieder viel los sein.

Können sie uns schon erste Acts verraten?
Am 29. Mai wird der Kultursommer wieder bei uns in der Bühne eröffnet werden. Am 4. Juli werden dann "Wilfried & Band" spielen, am 1. August "Miles Away" und am 3. September Tschellnig & Söldner. Das wird sicher großartig.

Gibt es spezielle Künstler, die Sie gerne mal in der Bühne hätten?
Dran bin ich am Josef Hader oder am Viktor Gernot. Das ist aber alles eine Kostenfrage. Das ist die wirkliche Topliga, auch von den Gagen her. Aber da kommt man oft zusammen, das ist ein Prozess.

Neu seit letztem Jahr ist auch die Stadtgalerie. Wie läuft das bisher?
Das ist eine Win-win Situation. Im Februar haben wir die vierte Vernissage und auch da gilt Qualität als Gebot. Da gibt’s ein Gremium mit vier Leuten, die sich wirklich auskennen, die machen das Programm. Ich nehme mich da zurück. Wir bekommen viele Anfragen, die wir selektieren und sondieren.
Und bei jeder Vernissage waren 150 Leute, das ist auch nicht wenig, weil eine Vernissage doch eine Spezialistenecke ist. Das hat sich aber nicht bewahrheitet. Wir haben auch immer Musik dabei. Das ist ein schöner Event. Ich bin absolut zufrieden.

Wie geht es der "Bühne" denn finanziell?
Die Unterstützung vom Land und der Gemeinde funktioniert sehr gut, sowohl finanziell als auch mental. Ohne Unterstützung bräuchte ich nicht einmal den Schlüssel umdrehen und aufsperren.
Kultur ist ja keine Freizeitgestaltung von mir, dann mache ich einen Markensammlerverein auf, das kostet nix. In Purkersdorf wohnen tausende Menschen, die sich kulturell hoffentlich interessieren. Die Kultur soll bei diesen Menschen ankommen. Das ist unser Auftrag. Die Leute sollen sagen, ok, es passiert was in Purkersdorf und da gehe ich hin.

Wie würden sie denn die Kulturszene in Purkersdorf beschreiben?
Als sehr ambitioniert. Purkersdorf traut sich einiges. Im Vergleich zu anderen Orten, der gleichen Kapazität tut sich wirklich viel. Ich wohne nicht einmal wirklich hier, also müsste ich nicht bauchpinseln.
Was mich aber leicht nachdenklich macht, ist auch, dass viele Leute, die im Umkreis wohnen noch nicht ganz kapiert haben, was sich da tut. Da ist noch Überzeugungsarbeit notwendig.
Es sitzen noch viel zu viele zu Hause, eh fad, oder fahren nach Wien und zahlen oft das Doppelte für den gleichen Act. Unsere Preise sind derartig moderat. Außerdem ist die Risikolosigkeit toll. Wenn ich in die Bühne gehe investiere ich halt mal 15 Euro. Da schaue ich mir was an und habe einen Genuss und komme aus dem Alltag raus, aus der Hütte, und aus dem Fernseher. Da gehens lieber zum Heurigen und verklopfen einen 50iger.

Bessert sich die Bekanntheit?
Ja, das ist ein Prozess. Am Anfang habe ich mir gedacht, dass das ein wirklich schwieriger Gang wird. Es hat sich aber herausgestellt: Zeit heilt nicht nur die Wunden, sondern trägt auch dazu bei, dass immer wieder neue Leute in die Bühne kommen. Es bekommt langsam eine Eigendynamik. Da ist Geduld angesagt. Kultur ist Geduld.

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