Nachtfahrten machen in der Region kaum noch Sinn
Das hart verdiente Brot der regionalen Taxler

Taxi-Unternehmer Rudolf Venus aus Pressbaum | Foto: zVg
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REGION PURKERSDORF (bri). Jetzt ist wieder Ball- und Gschnas-Saison. Eigentlich sollte diese Zeit des Feierns eine lukrative Zeit für unsere regionalen Taxler sein. Denn nach durchzechter Nacht sollte man vernünftig sein und mit dem Taxi den Heimweg antreten.
Die Bezirksblätter fragten bei einem Taxiunternehmer aus Pressbaum nach.

Unrentable Nachtfahren

In der Region Purkersdorf wird man sich nach einer Partynacht wie in dem 80er-Jahre-Hit von DÖF "Taxi" fühlen und kann singen: "I steh nochts in da Ködn und suchad a Taxi, owa i find kans, find kans...". Die Taxiunternehmer aus den Gemeinden der Region Purkersdorf haben nämlich das nächtliche Taxifahren längst aufgegeben. Nach 22 Uhr ist es so gut wie unmöglich ein regionales Taxi aufzutreiben. Robert Venus, Taxiunternehmer aus Pressbaum, erzählt: "Ich fahre heute auch nur mehr ganz selten nachts, nur nach vorheriger Terminabsprache und fixer Buchung hole ich Kunden nach dem Feiern auch wieder ab."

Viele fahren heute selbst

Partytiger holt er, sowie alle Taxler aus den Nachbargemeinden, also heute nur noch selten ab. "Hin und wieder bringe ich Nachtschwärmer bis 22 Uhr ins "Till Eulenspiegel", aber abholen tue ich sie von dort nicht mehr! Erstens stehen da sowieso immer drei Nachttaxis aus Neulengbach und zweitens habe ich heute keine Lust mehr auf besoffene oder unangenehme Fahrgäste. Entweder streiten sie mit dir um den Fahrpreis, haben kein Geld mehr oder im schlimmsten Fall kotzen sie dir noch den Wagen voll. Das habe ich oft genug erlebt und überlasse es heute gerne den jüngeren Berufskollegen", lacht Herr Venus.

Wenig Geschäft am Land

Er erzählt, dass das Taxi-Geschäft am Land generell rückläufig sei. Heute haben im Gegensatz zu früher die meisten Familien nicht mehr nur ein Fahrzeug, sondern oft zwei oder sogar drei eigene Autos. "Auch die Pensionsten, die ich früher oft gefahren habe, kommen uns abhanden, denn heute fahren auch sie bis ins hohe Alter selbst, bis es nicht mehr geht." Für Rudolf Venus ist das Geschäft in den letzten zwei Jahren auch deshalb ziemlich eingebrochen, da viele seiner Stammkunden jetzt Mitglieder beim Verein "E-Mobil Pressbaum" sind. "Durch den Verein, der ja auch die Nachbargemeinden bedient, habe ich einige meiner Kunden verloren. Meinen einzigen Mitarbeiter habe ich letztes Jahr entlassen müssen, weil das Geschäft immer weniger wurde", so Herr Venus. Sieben Jahre hat er noch bis zur Pension - sieben Jahre, die ihm Kopfzerbrechen verursachen. "Wenn ich nur noch ein, zwei Jahre bis zum Ruhestand hätte, würde ich es lockerer sehen. Aber sieben Jahre sind noch lang und wenn ich immer weniger einnehme, schaut es in der Pension finanziell auch nicht so rosig aus." Während der Zeit der Bälle- und Faschingsfeste haben aber nicht nur die Taxler viel zu tun, sondern auch die Polizei. Verstärkt gibt es dann in der Region Verkehrskontrollen, denn viele setzten sich trotz erhöhten Alkoholkonsums hinters Steuer. Man sollte allerdings bedenken: Ein Taxi zu ordern kommt immer noch weitaus günstiger als eine Führerscheinabnahme.

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