Die Helfer der Region: Sprache als Schlüssel zur Integration

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REGION PURKERSDORF. Ob als Helfer in jeder Not, als Stütze im Alltag oder als freiwilliger Deutsch-Lehrer – hunderte Menschen in der Region engagieren sich tagtäglich für unsere neuen, schutzsuchenden Mitmenschen. In der Serie „Die Helfer der Region“ richten wir den Fokus auf sie.

"Kein Deutsch-, sondern Integrationskurs!"

"Das ist hier nicht nur ein Deutschkurs, sondern vielmehr ein Integrationskurs. Die Leute sollen sich verständigen und integrieren können", erklärt Eva Richlik aus Purkersdorf. Sie ist eine von insgesamt 14 Personen in Purkersdorf, die sich ehrenamtlich als Kursleiter für Deutschkurse für Geflüchtete engagiert. Erst vor wenigen Wochen wurden die Kurse auf privater Initiative ins Leben gerufen. "Ich traf auf Eva und rasch haben wir beschlossen dass es Zeit wird Nägel mit Köpfen zu machen und dass etwas geschieht – und der erste Schritt zur Integration ist nunmal die Sprache", erklärt Gerti Schabas.

Ziel ist Sprachniveau A1

Zeitgleich entstanden auch in Pressbaum organisierte Deutschkurse für Geflüchtete: "Die Idee war schon immer da, wir haben bloß darauf gewartet dass wir eine größere Gruppe an Leuten beisammen haben", erklärt Giovanna Brizzi, Flüchtlingskoordinatorin der Stadtgemeinde Pressbaum. Rund 40 in der Region lebende Geflüchtete treffen seither wöchentlich im All Inside-Zentrum in Pressbaum aufeinander um mithilfe von insgesamt 12 freiwillige engagierten Kursleitern Deutsch zu lernen. "Unser Ziel ist es, dass bis zum Sommer alle die Prüfung A1 ablegen können", so Giovanna Brizzi und setzt fort: "Aber wir brauchen weiterhin Freiwillige. Weniger zum Unterrichten, sondern vielmehr zur Kursbetreuung." Auch auf Spenden sei man angewiesen: Bei der Buchprinzessin in Pressbaum gibt es die Möglichkeit Deutschbücher zu je 30 Euro zu spenden oder eine Geldspende in ein Spendenglas zu werfen.

Mit Kulturwechsel nicht alleine lassen

Auch im Respect Kulturhaus in Purkersdorf treffen nun drei Mal wöchentlich Kursleiter und Kursbesucher aufeinander, um die deutsche Sprache zu lernen. "Die Leute werden ja von der einen Kultur in die andere geschmissen – und wir wollen sie damit nicht alleine lassen", erklärt Eva Richlik. Die pensionierte Direktorin einer Neuen Mittelschule in Wien hat Erfahrung mit Integrationsprojekten und damit Deutsch als Fremdsprache zu unterrichten: "Im Arabischen wird zum Beispiel von rechts nach links geschrieben und auch die Laute sind ganz anders. Wichtig ist es immer richtig zu sprechen und fehlerhafte Sätze richtig zu wiederholen. Auch mit Gesten zu arbeiten ist oft hilfreich."

"Mein persönliches Integrationsprojekt"

Diese Erfahrung bestätigt auch Peter Dobrowolski, der gemeinsam mit Karl Staudinger ebenfalls einen der Deutschkurse leitet: "Einige reden für ihre Verhältnisse schon sehr gut und haben sich zum Beispiel übers Internet schon einiges selbst angeeignet. Die Leute sind sehr wissbegierig." Dennoch sei es immer wieder eine Herausforderung die unterschiedlichen Sprachniveaus zu händeln, daher arbeite man oft in Kleingruppen. Auch für Karl Staudinger selbst sind die Deutschkurse ein "Integrationsprojekt", wie er beschreibt: "Ich bin selbst zugezogen und lerne auf die Art viele Pressbaumer kennen."

ZUR SACHE:

Für die Deutschkurse in Pressbaum wird laufend Material wie Deutschbücher, Stifte, Blöcke, Marker, Flipchart-Papier, Whiteboard-Stifte oder Kaffee gebraucht. Eine Liste mit benötigten Dingen liegt bei der Buchprinzessin in Pressbaum auf. Dort können die benötigten Deutschbücher auch um rund 30 Euro pro Stück erworben werden. Auch kleinere Geldspenden können in ein Spendenglas bei der Buchprinzessin geworfen werden, diese kommen den Deutschkursen zugute.
Außerdem werden Freiwillige zur Kursbetreuung gesucht. Ansprechpartnerin: Giovanna Brizzi (0660 4734 177)

Für die Deutschkurse in Purkersdorf werden noch weiterhin Kursleiter gesucht: Interessierte Freiwillige werden gebeten sich an Eva Richlik (0676 4535 261) oder an Gerty Schabas (0664 1202 205) zu wenden.

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