Waldfriedhof Feilerhöh in Purkersdorf
Ein grüner Ort des Abschieds
Der Waldfriedhof Feilerhöh in Purkersdorf bietet seit 2015 eine alternative Bestattungsform. Auf einer gepachteten Fläche von 1,5 Hektar, die rund 800 Bäume umfasst, finden die Verstorbenen ihren Platz inmitten der Natur. Diese innovative Bestattungsart gehört zu den „paxnatura“-Friedhöfen, die in Österreich immer beliebter werden.
PURKERSDORF. „Der Waldfriedhof ist nicht nur ein Ort der Trauer, sondern auch ein Raum der Hoffnung und des Trostes“, erklärt Karin Seewald, Geschäftsführerin der paxnatura Naturbestattungs GmbH & Co KG, die die Geschicke des Friedhofs leitet.
„Hier können Angehörige sicher sein, dass der Platz für ihre Lieben in einer natürlichen Umgebung bleibt. Wir haben Platz für potenziell bis zu 8.000 Verstorbene, das bedeutet, dass bei doppelter Belegung sogar 16.000 Plätze zur Verfügung stehen.“
Aktuell sind bereits etwa 850 Menschen in Purkersdorf bestattet, während knapp 2.400 Plätze vergeben sind. „Die Entscheidung, sich für eine Bestattung im Waldfriedhof zu entscheiden, fällt oft zwischen 60 und 70 Jahren“, so Seewald.
„Das gibt den Menschen eine Erleichterung, denn sie müssen sich keine Gedanken mehr um die Grabpflege machen. Es ist ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass der eigene Weg hierhin führt – das nimmt auch die Angst vor dem Sterben.“

- Karin Seewald, Geschäftsführerin der paxnatura Naturbestattungs GmbH & Co KG erzählt über das System der Naturfriedhöfe.
- Foto: Nina Taurok
- hochgeladen von Nina Taurok
Ein Ort der Gemeinschaft und Erinnerung
Der Waldfriedhof Feilerhöh hat nicht nur den Vorteil der naturnahen Beisetzung, sondern bietet auch die Möglichkeit, geliebte Haustiere in einer der vier Tierfriedhöfen bestatten zu lassen. „Seit 2022 haben wir diese Möglichkeit hier in Purkersdorf“, betont Seewald. Die Nachfrage nach Waldfriedhöfen steigt kontinuierlich. „Die Gründe sind vielfältig. Viele Menschen können sich die Pflege eines herkömmlichen Grabes nicht leisten, oder ihre Kinder leben nicht in der Nähe und können die Pflege nicht übernehmen“, erklärt sie.
„Die Entscheidung für eine naturverbundene Beisetzung ist oft auch eine bewusste Entscheidung für eine nachhaltige und pflegeleichte Form der Trauerbewältigung.“
Die Sicherheit und Gesundheit der Bäume steht für die Betreiber an erster Stelle. „Wir müssen jeden Baum regelmäßig kontrollieren, um sicherzustellen, dass er stabil und gesund ist“, so Karin Seewald. „Dafür haben wir Förster vor Ort, die sich um die Pflege und Kontrolle der Bäume kümmern und auch vor Beisetzungen herrichten.“

- Die Namen und Daten der Verstorbenen werden auf einem Stein befestigt.
- Foto: Nina Taurok
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Tage zum Gedenken
Die Namen der Verstorbenen werden auf Steinen verewigt, um die Bäume nicht zu schädigen. „Wir sind kein Bestatter, sondern ein Platzgeber“, fasst Seewald zusammen. „Hier geht es darum, den Menschen einen ruhigen und würdigen Ort zu bieten, an dem sie ihre Trauer leben können.“
Allerheiligen und Allerseelen sind Tage, an denen man mehrheitlich in Österreich den Verstorbenen gedenkt und die Friedhöfe besucht.
"Das ist auch in den Naturfriedhöfen von paxnatura so. Wir merken sehr deutlich, dass rund um den 1. November sehr viele Hinterbliebene den Grabplatz besuchen, den Verstorbenen gedenken und Andacht halten",
so Seewald.
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