Finanzbeamter drohte mit Schusswaffengebrauch
WIEN-UMGEBUNG/ST. PÖLTEN (ip). „Hol die Polizei, sonst schieß ich durch die Tür“, drohte ein 39-jähriger Familienvater seiner Ehefrau, die der Aufforderung folgte, um für sich und ihre zwei Kinder kein Risiko einzugehen. Am Landesgericht St. Pölten saß das Pärchen nun wieder friedlich vereint vor dem Saal und wartete auf den Prozess.
„Ich bin halt a bisserl ein Hitzkopf“, versuchte der Finanzbeamte den Vorfall Anfang Juni 2012 in einer Wienerwald-Gemeinde zu relativieren. Ein Streit im Schlafzimmer war damals eskaliert und als die Frau sah, dass ihr Angetrauter die Kassette mit der Schusswaffe aus dem Schrank holte, flüchtete sie aus dem Raum und sperrte den in Rage geratenen Mann kurzer Hand ein. Nachdem ihre Beschwichtigungsversuche durch die Türe nichts brachten, holte sie die Polizei zu Hilfe. Nach einem dreiwöchigen Betretungsverbot zog der Ehemann wieder zu seiner Familie. Die Situation habe sich gebessert, so das Ehepaar vor Gericht, nachdem Ehetherapie und psychologische Betreuung des Mannes erste Erfolge zeigen.
Richterin Doris Wais-Pfeffer ersparte dem reuigen Finanzbeamten eine Verurteilung. Mit einer Diversion in Form einer Geldbuße von 900 Euro bleibt dem Mann so die gerichtliche Unbescholtenheit erhalten.
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