Gablitz hilft: "Gemeinsam in die Zukunft"
Für einen guten Start in der Region und ein friedliches Miteinander steht der Verein "Gablitz hilft".
GABLITZ. Seit 2015 engagieren sich die Gablitzer in der Flüchtlingshilfe. "Wir sind eine kleine Gruppe, bestehend aus einem Kernteam von 8 Personen und einem erweiterten Helfer*innenteam von ca. 40 Freiwilligen. Wir begleiten Kriegsflüchtlinge, die in irgendeiner Weise mit unserem Wirkungsradius Wienerwald zu tun haben oder hatten: Asylsuchenden, Asylberechtigte, Vertriebene, Abgeschobene und deren Familien", erklärt Gabitz hilft-Obfrau Astrid Wessely. Dafür wurde der Verein als Niederösterreich-Landessieger als "Ort des Respekts" 2018 ausgezeichnet.
Wie es begann
Anfangs waren es die allgemein notwendigen Dinge, die im Mittelpunkt standen: Essen, Kleidung, Möbel. Dann kamen Deutschkurse dazu, von Alphabetisierung bis zu B1-Kursen wurde alles angeboten und erfolgreich abgehalten. Die Geflüchteten werden aber auch im Alltag begleitet - von der Rechtsberatung, Wohnungssuche, Jobsuche, Lehrplatzsuche, Schulplatzvermittlung und Integration in lokalen Vereinen bis hin zur psychologischen Betreuung.
Weiters betreibt der Verein mittlerweile mehrere Wohngemeinschaften, in denen junge Erwachsene in der Grundversorgung günstig wohnen können. Im Gegenzug beteiligen sie sich an gemeinsamen Aktionen, helfen bei Veranstaltungen und besuchen regelmäßig das Begegnungscafé. "Sie bekommen dafür alle nur erdenkliche Unterstützung", freut sich Wessely über das Engagement aller.
Laufende Aktionen
Die wichtigsten laufenden Aktionen sind Begegnungscafé, Dialogkreise, Kochkurse, Weihnachts- und Osterfest, Frauencafé, Betreuung der Wohngemeinschaften, Deutschkurse, Teilnahme an Dorffest, Lange Nacht der Kirchen und Adventmarkt in Gablitz sowie diverse Spendenaktionen (Bosnien, Griechenland, Syrien).
2020 gab es außerdem eine große Spargelernte - 1.300 kg wurden geerntet -, und für Gablitzer und Gablitzer Freunde wurde von Geflüchteten Mund-Nasen-Schutz hergestellt.
Spendenprojekte
"Freund*innen sind auf Lesbos und helfen in Moria", berichtet Astrid Wessely: "Wir unterstützen Doro Blancke, Helga Longin und Home for All Katerina Nikos bei ihrer Arbeit. Ein besonders Augenmerk für uns ist in diesem Fall die Arbeit mit jungen Erwachsene. Sie sind - wie im Rest von Europa - der Sündenbock für vieles und fallen weitestgehend durch den sozialen Rost. Ein bisschen Fürsorge, Mitgefühl und Achtsamkeit kann hier viel Veränderung bringen."
Außerdem sitzt die Familie eines Freundes in Atama, dem größten Flüchtlingslager Syriens, fest. "Über einen Bekannten haben wir direkten Zugang ins Lager. Wir helfen dort Familien mit Kindern, unterstützen den Aufbau einer Schule, versorgen die Familien mit Brennholz", sagt die Vereinsobfrau. Atama ist ein Camp für 180.000 Flüchtlinge. Der Kontakt ist in einem Teil des Camps, vorzustellen wie ein Stadtteil - das Al Jazeera Camp; Dort leben im Moment 4.700 Menschen, davon 1.350 Kinder. Die 1.170 Schulkinder werden mit Schreibmaterial versogt: ein bisschen Papier, Bleistifte und Radiergummis.
Wie kann man helfen?
Da in diesem Jahr alle Veranstaltungen entfallen mussten, konnten 2020 kaum Einnahmen verbucht werden. "Helfen kann man uns mit Spenden - mit Betreff „Atama“ oder „Moria“. Die Gelder schicken wir direkt an unsere Kontakte vor Ort, wir dokumentieren immer wieder, was damit getan wird. Man kann das mitverfolgen auf unserer Facebookseite oder wir schicken auch gern Doku-Material zu", verspricht Astrid Wessely.
Ohne Betreffe gespendet, bleibt das Geld im Verein und wird für die Arbeit vor Ort verwendet, vor allem für Anschaffungen im Alltag, die aus der Grundversorgung nicht zu bezahlen sind: kaputte Haushaltsgeräte, Schuhe, Wintersachen, diverse Fahrtgelder, Kurse, Gebühren etc.
Aktuelle Infos: https://www.facebook.com/groups/533998460082923
Geplante Projekte: Erasmusprojekt "coEUr" gemeinsam mit Patinnen für alle, Dokumentationsarbeit, Schreibworkshop, Herausgabe Buch
Kontodaten: Team Gablitz hilft! - Flüchtlingshilfe, Erste Bank, IBAN: AT03 2011 1828 5223 6800
Spenden an die Initiative sind absetzbar: Wenn das erwünscht ist, bitte unbedingt das Geburtsdatum und die Adresse bei der Einzahlung/Überweisung angeben.
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