Geheime Liebe: Purkersdorf trägt Bademantel
Rapper "Dame" löst skurrilen Hype aus, denn er hat Purkersdorf kurzerhand zu seiner Filmkulisse verwandelt.
PURKERSDORF (bt). "Jeder von euch hat darauf gewartet das er kommt. Der erste offizielle Bademantelsong. Jetzt hat das Warten ein Ende, denn er ist endlich da. Sie schreien hipp hipp hurra, hipp hipp alles klar. Er ist elegant, er hat Style, er ist angenehm weich. Ist nie zu kalt, nie zu heiß zu 'nem fantastischen Preis. Mit den dazu passenden Schlappen meistens strahlend in weiß. Wird der Tag erst richtig nice, wenn du verstehst was ich mein", lässt der Salzburger Rapper "Dame" die Frotteeware in seinem "Bademantelsong" hochleben. Einmal reingehört bedeutet das Ohrwurm pur, die Aufmerksamkeit der Bezirksblätter erregt aber erst das Musikvideo. Denn dieses wurde zu Teilen in Purkersdorf aufgenommen. So tanzen Herren in Bademänteln durch die Passage am Hauptplatz, kaufen in der Jet-Tankstelle ein und machen den Skaterplatz unsicher.
Gastronom vor der Kamera
"Ich wurde vom Filmstudio angerufen und dann waren die Herrschaften schon bei uns im Lokal", erinnert sich Gastronom Shahin Masumi, der in einer frühen Videsequenz als charmanter Barman zu sehen ist. "Es war sehr interessant wie so ein Song entsteht", ist Masumi froh mitgewirkt zu haben.
Bademantel ist Erotik pur
Ob Bürgermeister Karl Schlögl von den "flauschigen" Dreharbeiten wusste? "Ich weiß es nicht, es gibt immer wieder Anfragen für Filmdrehs irgendwo und da sagen wir meistens ja." Zwar trifft Rapper "Dame" nicht Schlögls persönlichen Musikgeschmack, aber "toll und lustig" findet's dieser trotzdem. "Natürlich kann ein Bademantel etwas sehr Erotisches sein, vor allem wenn eine schöne Frau ihren öffnet", versteht der Ortschef die Euphorie. Selbst hüllt Schlögl sich im Saunabereich oder an einem kalten Wintermorgen in das besungene Kleidungsstück. Ob wir ihn eines Tages auch im Bürgermeisteramt darin antreffen werden? "Das könnte bestenfalls am Faschingsdienstag passieren", lacht er.
Eine geheime Liebesbeziehung
"Zum Müll rausbringen schon, aber sonst nicht", traut sich Wollkörbchen-Chefin Michaela Geiger im Bademantel vor die Haustür. Auch Dorothea Horvath vom gegenüberliegenden Geschäft Doro's Biancheria lacht: "Nur wenn ich jemanden retten müsste." Doch sie verkauft Bademäntel nicht nur in allen Farben und Variationen, sie hat auch selbst neun Stück im Kleiderkasten und ihr Geschäft wurde unbewusst zur Filmkulisse. Denn direkt vor Doro's Biancheria, in der Passage, wurde gedreht. Die Bezirksblätter stellen die Szene nach - nur wirft sich bei uns eine Frau in Schale und ihr Mantel ist nicht weiß, sondern knallig pink. Die insgeheime Lieblingsbekleidung von Horvath: "Sobald ich Zuhause bin, ich koche sogar damit." In einem besonders praktischen Exemplar mit Zipp versteht sich.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.