Handkuss für Verteidigung
WIEN-UMGEBUNG/ST. PÖLTEN (ip). Offensichtlich zufrieden mit dem Ergebnis ihres Prozesses verabschiedeten sich zwei rumänische Ladendiebe mit Handkuss von ihren Verteidigerinnen. Richter Markus Pree vom Landesgericht St. Pölten ließ den 27-jährigen Lenker des Tatfahrzeuges mit vier Monaten bedingt nach Hause gehen. Der 29-jährige Haupttäter muss vier von insgesamt zwölf Monaten hinter Gitter (nicht rechtskräftig).
Staatsanwalt Mathias Ludwig warf dem Älteren vor, bereits im Jänner 2010 in einem Wiener Supermarkt Kaugummi und Schokolade im Wert von 72 Euro gestohlen zu haben. Dabei erwischt aber nicht verurteilt, fuhr der Student mit seinem 27-jährigen Freund seiner Aussage nach erst am 13. Juni 2012 wieder nach Österreich, wo er zunächst fünfmal in Wien Supermärkte heimsuchte, um anschließend die Billa-Filiale in Tullnerbach um Lebensmittel und Kosmetika im Wert von rund 430 Euro zu erleichtern. Von einem zufällig anwesenden Kunden, der beobachtet hatte, wie der Rumäne sich durch Flucht der Kontrolle seines Rucksackes entzog, wurde er verfolgt und schließlich ebenfalls erwischt. Pree dazu zynisch: „…, also 100 Prozent Aufklärung!“
Für den Verfolger, der gleichzeitig mit der Polizei telefonisch Kontakt aufgenommen hatte, war die Situation zwischendurch etwas brenzlig, als der Rumäne, der auch als Türsteher arbeitet, den Mann bemerkte. Er versetzte ihm Tritte, versuchte es mit Schlägen und deutete mit dem Daumen an, dem Verfolger den Hals durchzuschneiden. Damit wurde er auch wegen Nötigung verurteilt.
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