Sicherheit im Freibad
Jedes 10. Kind kann nicht schwimmen

- Im Wienerwaldbad.
- Foto: Geiger
- hochgeladen von Katharina Geiger
Egal ob im Freibad oder zuhause im Pool: Besonders Kinder sollten beim Plantschen im Auge behalten werden.
REGION. "Jedes zehnte Kind in Österreich kann nicht schwimmen", informiert Markus Schimböck, Präsident der Wasserrettung Landesverband Niederösterreich. Konkret sind das 148.000 Kinder zwischen 5-19 Jahren. 2020 durch Corona habe die Wasserrettung drei Jahre verloren, um Schwimmausbildungen zu machen. "Wir haben zwischen 20 und 50 Personen die in Österreich jährlich ertrinken", so Schimböck.

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Genau schauen
Barbara Grimmlinger gibt Schwimmkurse in Purkersdorf im Wienerwaldbad und im Strandbad Pressbaum: "Mir ist aufgefallen, dass auch ältere Kinder teilweise noch nicht schwimmen können, was gefährlich ist, wenn sie ins Wasser fallen." Besonders wichtig ist es auch, genau hinzusehen: "Das Ertrinken ist ruhig. Man schlägt nicht um sich oder versucht auf sich aufmerksam zu machen. Man geht einfach unter", so Grimmlinger.
Früh beginnen
Am besten ist es so früh wie möglich Kinder mit Wasser in Kontakt zu bringen. "Wir haben schwimmen in der Schule gelernt", erklären Luka und Emilia Miljatovic, die im Wienerwaldbad die heißen Sommernachmittage verbringen. "Frühe Wassergewöhnung ist wichtig. Das Kind untertauchen und Blubberblasen machen lassen. Bei mir lernen Kinder ab drei Jahren schwimmen", erklärt Barbara Grimmlinger.
Auch zuhause aufpassen
Gerade im Privathaushalt passieren die Unfälle vor allem mit Kleinkindern. "Absicherung ist das Wichtigste. Aber auch das wie", weiß Schimböck. Dabei weist er darauf hin, dass Absperrungen schnell zu Klettergerüten für Kinder werden können. "Es sollte keinen Griff geben, den Kinder öffnen könne. Es gibt elektronische Überwachungssysteme, auch das sind nur Hilfen, die unterstützen, aber nicht vor dem Ertrinken sichern."
Gefahr nicht vorbei
Sollte man jemanden wirklich vom Grund hochtauchen müssen, sollte man dies auf jeden Fall medizinisch abklären. "Weil das trockene Ertrinken kann bis zu 24 Stunden danach entstehen", weiß Schimböck. Sollten binnen 24 Stunden Symptome wie Hustenreiz, blaue Lippen, extreme Müdigkeit auftauchen, dann unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Tipps
- Sich selbst nicht überschätzen: In Seen nicht zu weit rausschwimmen
- nicht zu viel und nicht zu wenig essen: bei vollem Magen ist der Körper mit der Verdauung beschäftigt und man ist nicht so leistungsfähig. Genauso wenn man zu wenig gegessen hat, fehlt einem die nötige Energie
- nicht alleine schwimmen gehen
- Bei Gewitter das Wasser verlassen
- Hilfe holen und nur wenn man selbst wirklich in der Lage ist zu helfen selbst eingreifen
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