Region Purkersdorf: Das sind unsere Sonnenkönige

- <b>Uwe Schmutterer</b> aus Tullnerbach, hier vor dem Wechselrichter seiner Photovoltaik-Anlage, ist ein Energie-Pionier der 90er.
- hochgeladen von Tanja Waculik
Sonnenenergie ist immer mehr am Vormarsch. Wir sprachen mit den 'Sonnenkönigen' der Region.
REGION PURKERSDORF. Während im Nahen Osten Kämpfe ums Erdöl toben, schlägt unser Land einen anderen Weg ein. Bis Ende des Monats sollte der gesamte Strom in Niederösterreich aus erneuerbarer Energie kommen (Siehe Interview). Wesentlicher Faktor bei der Energie-Unabhängigkeit sind private Photovoltaik-Anlagen. Die Bezirksblätter haben herausgefunden wo im Bezirk die Sonnenkönige sitzen und sie besucht.
Energie-Pionier der 90er
"Damals meinte man noch eine Photovoltaik-Anlage verschandle die Landschaft und die Spiegelung könne den Flugverkehr stören", blickt Uwe Schmutterer aus Tullnerbach heute lachend zurück. In Sachen erneuerbarer Energie war er stets ein Vorreiter: Schon im Jahr 1994 schaffte er sich eine thermische Solaranlage an, 1996 folgte eine Photovoltaikanlage, im Jahr 2000 eine Pelletsheizung und kurz darauf ein mit Pflanzenöl betriebenes Auto.
CO2-neutrales Hobby
"Ich hab das in der Pension als Hobby für mich entdeckt", erklärt der ehemalige Ingenieur, der bis heute monatlich seine Zählerstände kontrolliert: "Als Ganzes gesehen bringt das natürlich schon einiges." Alleine die Anschaffung der Photovoltaik-Anlage hatte sich, dank Förderungen und Netz-Einspeisung, für ihn nach rund zehn Jahren amortisiert. Doch Uwe Schmutterer geht es mehr um den ideellen Aspekt: "Ich lege schon Wert darauf dass das saubere Energie ist. Das ist mein Beitrag zu einer gesünderen Umwelt."
Preiskurve flacht ab
Einen solchen Beitrag wollen auch so manche Gemeinden der Region leisten, beispielsweise Pressbaum. 12 Prozent des jährlichen Strombedarfs des Rathauses stammen von der eigenen Photovoltaik-Anlage die 2009 angeschafft wurde, erklärt Umwelt-GR Michael Sigmund: "Meiner Meinung nach müssen wir als Gemeinde auch Vorbildwirkung zeigen. Jemand muss mal anfangen." Besonders spannend ist der drastische Preisverfall von Photovoltaik-Anlagen, der sich anhand der Anschaffungen der Stadtgemeinde Pressbaum deutlich abzeichnet: Während die Stadtgemeinde im Jahr 2009 rund 30.000 Euro in eine 5,05 kWp starke PV-Anlage investierte, kostete eine 5,76 kWp starke Anlage im Jahr 2012 nur noch 11.400 Euro. "Die Preiskurve flacht immer mehr ab", hält Umwelt-GR Michael Sigmund fest.
Photovoltaik mit Bürgerbeteiligung
Auch in Purkersdorf startet die Stadtgemeinde in Kürze mit einem außergewöhnlichen Photovoltaik-Projekt durch: Rund 600 Photovoltaik-Paneele können zu je 950 Euro von Bürgern gekauft werden. Wien Energie mietet die Paneele und verschafft den Bürgern so 2,25 % jährliche Zinsen. Mehr Infos dazu gibt's beim Infoabend im Purkersdorfer Stadtsaal am 12. November um 19 Uhr.


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