Zu Gast bei der Feuerwehr Tullnerbach-Lawies
Die Bezirksblätter besuchten die Freiwillige Feuerwehr in Tullnerbach. Sie sind die "stillen" Helden des Alltags, denn oft riskieren sie bei Einsätzen ihr eigenes Leben.
TULLNERBACH (bri). Sie bekämpfen Brände, retten Mensch und Tier aus Notlagen, sind im Einsatz bei Verkehrsunfällen, bei Unwettern und Umwelt-Katastrophen und oft setzten sie dabei ihr eigenes Leben aufs Spiel.
Lange Tradition
1898 tauchte in Tullnerbach erstmals die Idee zur Gründung einer eigenen Feuerwehr auf, zwei Jahre später wurde sie unter dem ersten Kommandanten Karl Bohdahl gegründet. Erst 1999 schließen sich die FF-Unter-Tullnerbach und FF-Tullnerbach-Lawies zur Freiwilligen Feuerwehr Tullnerbach zusammen. 2004 konnte nach 14 Monaten Bauzeit und viel Eigenleistung das neue Feuerwehrhaus an der Wilhelm Kress Promenade bezogen werden.
Jede Woche Übungstag
Jede Woche üben die Mitglieder verschiedenste Einsatzszenarien, um als perfekt eingespieltes Team agieren zu können, denn im Ernstfall zählt jede Minute. Die Mannschaft, die in Bereitschaft steht, zählt derzeit 15 Mitglieder und wird im Ernstfall mittels Pager oder Handy verständigt. Kommandant-Stellvertreter, Brandinspektor Markus Schletz: "Viele der regulären Mitglieder sind bei der Gemeinde beschäftigt und so in Reichweite, anders würde es auch nicht funktionieren. Nicht jeder Firmenchef gibt sofort frei - bei Kameraden die etwa in Wien arbeiten, würde es ja auch viel zu lange dauern, bis sie im FF-Haus eintreffen und einsatzbereit sind."
Mit Leidenschaft dabei
Markus Schletz ist seit rund 20 Jahren bei der Feuerwehr. "Ich bin relativ spät zur Feuerwehr gekommen, war auch nie bei der Feuerwehr-Jugend. Bei mir war die Liebe Schuld, denn durch eine Beziehung bin ich damals zur Feuerwehr Rekawinkel gekommen", lacht Markus. Als Schletz später nach Tullnerbach zog, wechselte er zu den Tullnerbachern und ist immer noch mit Freude und Leidenschaft dabei.
Die FF-Jugend
Vierzehn Mitglieder zählt die Jugend-Mannschaft, die erst 1999 gegründet wurde. Auch die Tullnerbacher haben, wie viele andere Wehren, mit Nachwuchs-Problemen zu kämpfen. Markus: "Das Problem ist, dass die Kinder erst mit zehn Jahren beitreten dürfen. Viele sind dann bereits in Sport-, Musik- oder sonstigen Vereinen und wollen nicht noch zusätzlich zur Feuerwehr. Deshalb überlegt man bereits, das Eintrittsalter etwas zu senken, um so wieder mehr Kinder für die Feuerwehr zu begeistern. Viele, die als Jugend-Mitglied begonnen haben, beiben später auch."
Um auch bei Notfällen am Wienerwaldsee, der direkt gegenüber des FF-Hauses liegt, helfen zu können, ist die Anschaffung einer Zille im Gespräch. "Eigentlich herrscht striktes Badeverbot, doch immer wieder wird das Verbot ignoriert. Mit einer Zille können wir Mensch und Tier aus dem Wasser retten, aber auch bei Hochwassser und Überschwemmungen ist ein Boot Gold wert," so Markus.
Zur Sache
Die FF-Tullnerbach umfasst derzeit 61 Mitglieder: 33 Aktive, 14 Jugend, 14 Reserve; Kommandant: OBI Harald Zacek, Kommandant-Stv.: BI Markus Schletz, Verwaltung: Michael Sabadello; Am 26. Oktober findet der traditionelle FF-Wandertag statt, bei dem man auch private Feuerlöscher zur Überprüfung im FF-Haus vorbeibringen kann. Mehr Infos unter: www.ff-tullnerbach.at
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