Kostümbildnerin: Mädchen für Alles
Die Kostümbildnerin Edeltraud Eibner ist de "Gute Seele" bei den Produktionen des Theaters Purkersdorf.
PURKERSDORF(rpr). Edeltraud Eibner ist beim Theaterverein Purkersdorf für Kostüme und Ausstattung zuständig. Doch wenn Not am Mann ist, dann entpuppt sie sich zum "Mädchen für Alles". Sie ist gelernte Kauffrau und hatte jahrelang bis zur Pensionierung einen stressigen Job bei einer Gebäudereinigungsfirma.
Gemütliches Haus
Sie hat einen Blick für das Schöne und gestaltet auch ihre Möbel, wobei sie einzelne vor der Zerstörung gerettet hat. Ihr Haus ist urgemütlich und in der Küche steht zusätzlich ein mit Holz beheizbarer Herd zum Kochen. "Das Gulasch wird hier besonders gut", erklärt sie und weiter: "Wenn es draußen kalt ist, stehen meine Gäste gerne verkehrt beim Herd und wärmen sich." Eibner malt gerne, hat aber keine Wand mehr frei, um ihre Werke aufzuhängen. Sie betont: "Ich habe keine Enkerln. Hätte ich welche, dann wären diese wichtiger und das Theater hätte mich nicht."
Das Schneidern hat sie sich selbst beigebracht. Vor vier Jahren hat sie ihr zweiter Mann zum Theater Purkersdorf gebracht. "Obfrau Ingrid Schlögl hat mir zusätzlich einen Kostümbildnerkurs ermöglicht", berichtet sie. Nun kann sie ihr Hobby betreiben.
Kreativität ausleben
Am liebsten macht Eibner Kostüme für Kinderstücke. Dabei kann sie ihre Kreativität voll ausleben: "Regisseur Manfred Cambruzzi sagt, welche Wünsche er hat und ich zeichne meine Vorstellung auf." Einen Teil der Kostüme, eben zeitaufwendige Kleidungsstücke, wie ein Sakko, borgen sie aus.
Heuer muss sie sich auch um die Perücken für die 18 Darsteller kümmern. "Wir spielen von Carlo Goldoni die Trilogie der Sommerfrische in Rokoko-, Barock-Kostümen mit 10-tausend Unterröcken." Eibner ergänzt: "Beim Bühnenbild helfen alle mit und wir haben viel Spaß bei den Proben."
"Bei den Kostümen gustiere ich so lange bis ich zufrieden bin", erklärt Edeltraud Eibner.
Im Jänner nimmt sie von den Darstellern Maß und notiert es in einer Kartei. Nun kam es schon vor, dass ein Darsteller statt abnimmt, zunimmt. Bei der Kostümprobe gibt es dann Probleme, denn wenn sich die Figur der Darsteller ändert, passt das Kostüm nicht mehr. Aber sie weiß immer einen Trick, wie sie das Kostüm anpassen kann.
Wohnzimmer als Atelier
Sie schneidert nicht nur im "Atelier", sondern auch im Wohnzimmer, denn dort ist besseres Licht. Vor allem, wenn sie mit der Hand arbeitet. Wenn sie etwas auftrennt um daraus ein neues Kostüm zu nähen, dann sieht sie dabei fern. Dort steht auch die Schneiderpuppe. Sie erzählt: "Ich sehe die Puppe an, gustiere, stehe auf und ändere was - setze mich wieder - stehe wieder auf und ändere. Das geht so lange bis ich zufrieden bin."
Manchmal schreien die Darsteller: "Au, das Sticht! Traude hast wieder eine Nadel vergessen?"
"Bei den Kostümen gustiere und ändere ich so lange, bis ich zufrieden bin."
ZUR SACHE:
Das Theater Purkersdorf lädt am Freitag dem 17. Juni um 20:30 Uhr im Steinbruch Dambach in Purkersdorf zur Premiere von "Trilogie der Sommerfrische". Tickets gibt's unter anderem auf oeticket.com.
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