Danke sagen mit Taten statt Worte: "Wir wollen etwas zurückgeben"
Letztes Jahr fanden viele Geflüchtete in der Region eine Unterkunft – und wollen sich dafür nun mit Taten bedanken.
REGION PURKERSDORF. Tausende Menschen flüchteten im vergangenen Jahr nach Österreich und auch in die Region Purkersdorf. Viele leben mittlerweile schon mehrere Monate hier – und wollen nun etwas zurückgeben und "Danke" sagen.
Profi gibt "Danke Purkersdorf"-Konzert
So auch Mahran und sein 15-jähriger Sohn Anto, die seit sieben Monaten im Purkersdorfer Pfarrheim leben. Schon früher war er oft in Europa und auch in Österreich unterwegs – damals allerdings noch als Berufsmusiker auf Tourneen, erklärt er. Seit 25 Jahren singt er und spielt die Oud, eine Art orientalische Kurzhalslaute. "Hier ist es sehr schön – und die Leute sind sehr nett", zeigt sich Sohn Anto dankbar. Daher lädt Mahran am 21. Mai zum "Danke Purkersdorf"-Konzert in den Pfarrsaal. Neben syrischer Musik wird auch europäische Klassik am Programm stehen. Unterstützung erhält er dabei von einer Gruppe anderer syrischer Musiker und Sohn Anto, der die Texte für die Zuhörer vorab ins Deutsche übersetzen wird. Das Konzert ist speziell für Österreicher und als Dankeschön gedacht, erklärt Mahran. Der Eintritt erfolgt gegen freie Spende und soll dann bedürftigen Menschen in Purkersdorf zugute kommen.
Die Purkersdorferin Christine Maisel hat die beiden von Anfang an begleitet und unterstützt. Sie ist begeistert darüber wie schnell sich die beiden integriert haben: "Ich freue mich jeden Tag wenn ich sie sehe. Ich spreche auch nicht mehr von 'Flüchtlingen' sondern von meinen Freunden."
Hilfe bei Flurreinigung und Tafel
Auch in Pressbaum will man "Danke" sagen. So engagierten sich beispielsweise mehrere Geflüchtete bei der diesjährigen Flurreinigungsaktion: So wolle man etwas zurückgeben und Danke sagen, erklärt Wassim Najjar.
So auch Abdulmoty Alhalaby, der mit seiner Familie seit vergangenen Herbst in Wolfsgraben lebt. Er hilft, wie die Bezirksblätter berichteten, nicht nur als Übersetzer für eine andere geflüchtete Familie in der Region aus, sondern engagiert sich auch regelmäßig für die Team Österreich-Tafel in Pressbaum. Ebenso Laith Dolmajian, der mit seiner Familie im ehemaligen ASFINAG-Gebäude in Pressbaum lebt und jeden Samstag zwei Stockwerke tiefer bei der Tafel aushilft. Im Irak hat er Medizin studiert und als Koch gearbeitet, hier möchte er sein Studium in Zukunft fortsetzen und nebenbei arbeiten. In der Zwischenzeit engagiert er sich für die Team Österreich-Tafel und als Übersetzer bei einer Flüchtlingsunterkunft in Wien. Er mag Pressbaum und fühlt sich hier sehr wohl, erklärt Laith Dolmajian: "Ich freue mich wenn ich helfen kann."
ZUR SACHE:
Am 21. Mai lädt Mahran Khantarechian um 19:30 Uhr in Purkersdorfer Pfarrsaal zum "Danke Purkersdorf"-Konzert. Der Berufsmusiker mit 25 Jahren Erfahrung wird dabei von einer Gruppe syrischer Musiker unterstützt und wird sowohl europäische Klassik als auch syrische Musik spielen. Außerdem wird es die Möglichkeit geben syrische Desserts zu verkosten.
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