Lektion des Lechwegs: Aus Stärken erfolgreiche Produkte machen

Schwört auf die heilende Wirkung von Kräutern und des gesamten Lechtals: NMS-Direktor Joe Wildanger | Foto: REA
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  • Schwört auf die heilende Wirkung von Kräutern und des gesamten Lechtals: NMS-Direktor Joe Wildanger
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ELBIGENALP. Die sechste Lechweg-Saison steht vor der Tür. Die Touristiker machen den Weg nicht nur flott für mittlerweile einige tausend Wanderer. Längst denken sie intensiv darüber nach, wohin dieser Weg den heimischen Tourismus führen kann.

Für viele Gäste hat das Wandern entlang des Lech eine stressbefreiende Wirkung. Auf den 125 km von der Quelle bis zum Fall finden sie zurück zu sich selbst und zur inneren Ordnung. Für Joe Wildanger, Direktor der Neuen Mittelschule Lechtal, erstreckt sich entlang des Lech auch eine wahre Naturapotheke. Getreu dem Motto „der Arzt behandelt, die Natur heilt“, baut er zusammen mit seiner Frau und seinen erwachsenen Kindern in Hägerau ein „Lech-Refugium“ mit Heilpflanzengarten und Wurzelbrennerei auf.

In seiner Heilkräuterschule bietet er Seminare an. „Das Lechtal hat heilende Wirkung. Wir müssen die natürlichen Ressourcen nur nutzen und neu kombinieren“, ist Wildanger überzeugt.
Die Vorlage hierzu liefert die traditionelle Gesundheitslehre von Sebastian Kneipp. Diese Lehre basiert auf den fünf Säulen Heilkraft des Wassers, Vitalität durch Bewegung, Heilwirkung von Kräutern, gesunde Ernährung und innere Ordnung.

Am Schreitebach in Steeg, direkt am Lechweg gelegen, gibt es bereits eine kleine, naturnahe Kneipp-Anlage. In Holzgau arbeitet man zurzeit an einem Kneipp-Erlebnisweg. Die Touristiker in den Seitentälern versuchen, Gramais, Hinterhornbach, Kaisers und Pfafflar als „Auszeitdörfer“ für Ruhesuchende zu positionieren.

Für Michael Kohler, Geschäftsführer des TVB Lechtal gilt es nun, diese Initiativen zusammenzuführen und eine moderne Lechtaler Interpretation der Kneipp’schen Lehre zu entwickeln. „Unsere Region hat für viele Menschen nicht nur eine erholsame sondern auch eine gesundheitsfördernde Wirkung. Nun müssen wir aus unseren Stärken vermehrt touristische Produkte machen. Der Lechweg hat uns gezeigt, wie es funktionieren kann“, resümiert Kohler.
Dabei können die Touristiker von der jahrzehntelangen Kneipp-Tradition des Partnerortes Füssen profitieren. Zahlreiche Betriebe haben sich in diesem Kneipp-Kurort auf die Gesundheitslehre des Wasserdoktors spezialisiert. Derzeit entwickelt man in Füssen zusammen mit der Ludwig-Maximilians-Universität München eine Therapie gegen lebensstilbedingte Schlafstörungen.
Dieses Know-how steht im Rahmen eines grenzüberschreitenden Projekts auch den heimischen Touristikern zur Verfügung. Ausgangspunkt für die weitere Produktentwicklung ist nun ein Einführungskurs zur Kneipp’schen Gesundheitslehre in Zusammenarbeit mit der Sebastian Kneipp Akademie in Bad Wörishofen.
Der Kurs wird im Juni im oberen Lechtal stattfinden. Er umfasst insgesamt 20 Unterrichtseinheiten zusammengefasst zu vier bis fünf Halbtagen. Der genaue Zeitplan wird sich weitgehend an den Bedürfnissen von Tourismusbetrieben orientieren.

Der Kurs wird gefördert über EU-Mittel aus dem Interreg-Programm Bayern-Österreich. Die Teilnahmegebühr beträgt 50 Euro. Die Anmeldungen nimmt der TVB Lechtal unter der E-Mail-Adresse holzgau@lechtal.at ab sofort entgegen. Teilnehmer aus der Naturparkregion Reutte sind ebenso willkommen. Anmeldeschluss ist der 20. April.

Schwört auf die heilende Wirkung von Kräutern und des gesamten Lechtals: NMS-Direktor Joe Wildanger | Foto: REA
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