Grundbildung startet jetzt auch in Reutte – kostenlos!

Mag. Ronald Zecha (GF Volkshochschule Tirol) und Bernhard Egger (Leiter Volkshochschule Reutte) mit dem neuen Folder der Grundbildung
  • Mag. Ronald Zecha (GF Volkshochschule Tirol) und Bernhard Egger (Leiter Volkshochschule Reutte) mit dem neuen Folder der Grundbildung
  • hochgeladen von Andreas Schretter

Der Volksmund sagt:
„Was Hänschen nicht lernt …“, die VHS Tirol ergänzt: „…lernt Hans allemal.“

Die PISA-Studien zeigten auf, bereits ein Drittel der österreichischen Schüler können nicht sinnerfassend lesen und schreiben.

Einer älteren Studie zufolge sind es in Österreich sogar rund 300.000 Menschen, die nicht ausreichend lesen und schreiben können. Dies hört sich vielleicht nicht dramatisch an, jedoch ist ein Leben für die Betroffenen mit allergrößten Schwierigkeiten verbunden. Dazu kommt die stetige Angst aufzufliegen und die erdrückende Scham diese Grundfähigkeit nicht zu beherrschen.

Es wäre falsch von fehlender Intelligenz zu sprechen. Ohne die Möglichkeit etwas aufzuschreiben oder Informationen zu lesen sich durchs Leben schlagen, erfordert einiges an Grips.

Was aber bedeutet in diesem Zusammenhang „nicht ausreichend“?

Im schwierigsten Fall können Betreffende mit Schrift gar nichts anfangen, jedoch weit mehr erkennen Buchstaben im Einzelnen und verschiedene häufig vorkommende Wörter, aber ein komplexen Text kann nicht erfasst werden. Dies kann eine Folge von schlechter Leseleistung in der Jugend, gefolgt von einer jahrelangen Abstinenz gegenüber Geschriebenem sein.

Die Angst sich zu outen ist verständlich, gerade in unserer hoch entwickelten Gesellschaft stößt man schnell auf Kopfschütteln, ein Stempel mit der Aufschrift „Dumm“ ist schnell zur Hand.
Daher werden diskrete Möglichkeiten einer Kontaktaufnahme angeboten.

Ein Anruf bei der VHS in Reutte führt zu einem Erstgespräch, wobei aufgeklärt und konkrete Hilfe unterbreitet wird. Dabei steht die Motivation und die Bewältigung von Ängsten im Vordergrund. Danach, wenn ein Kurs zustande kommt, wird in Einzelstunden begonnen, die Grundbildung aufzubauen. Nach ersten Fortschritten werden dann Gruppen gebildet.
Einen festen Zeitrahmen gibt es nicht, jeder Teilnehmer hat sein Tempo, aufgegeben wird niemand.

Wichtige Voraussetzung; Teilnehmer müssen gute Deutschkenntnisse haben, die Grundbildung ersetzt keinen Deutschkurs, kann diese aber ergänzen.

Nach der Erfahrung der Tiroler Volkshochschulen stärkt die Ausbildung das Selbstbewusstsein und schafft für die Betroffenen nicht nur eine bessere Zukunft, sondern auch einen offeneren Umgang mit ihrer Umwelt und völlig neue Perspektiven im Beruf.
Bisher haben in Tirol 300 Menschen auf diese Weise das Lesen gelernt und weitere 90 sind derzeit dabei.

Wer in Kontakt treten will kann dies bei Bernhard Egger an der Volkshochschule Reutte 05672 67308 tun oder sich über die Alphanummer Tirol 0650 4153303 erkundigen.

Es hilft, Menschen anzusprechen, wer Betroffene kennt, sollte nicht zögern dieses Angebot zu vermitteln und bei dem Schritt der Kontaktaufnahme zu helfen.
Ein mutiger Schritt, der das ganze Leben verändern wird;
denn wer lesen kann, ist klar im Vorteil.

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