Bewusste Ernährung gegen hohes Cholesterin

Brigitte Fuchs, Diätologin und Ernährungsberaterin am BKH Reutte rät zu einer bewussteren Ernährung, um dem „schlechten“ Cholesterin (LDL) den Kampf anzusagen. | Foto: BKH Reutte
  • Brigitte Fuchs, Diätologin und Ernährungsberaterin am BKH Reutte rät zu einer bewussteren Ernährung, um dem „schlechten“ Cholesterin (LDL) den Kampf anzusagen.
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Anlässlich des "Tages des Cholesterins" am 19. Juni ist es auch den Experten im Bezirkskrankenhaus Reutte wichtig, aufzuklären, dass der Naturstoff Cholesterin nicht nur seine Schattenseiten birgt, sondern für den menschlichen Organismus sogar lebenswichtig ist. Damit die Balance eines gesunden Cholesterinwertes gewahrt bleibt, kann jeder Einzelne aktiv etwas beitragen. Die Erfolgsformel lautet wie so oft: Regelmäßiger Sport und bewusste Ernährung.

Cholesterin erfüllt im Körper wichtige Aufgaben, da es Bestandteil von Zellmembranen ist und maßgeblich an der Bildung von Vitamin D, Gallensäuren und Hormonen beteiligt ist. Dabei ist es wichtig zwischen dem „guten“ Cholesterin, auch als HDL bezeichnet, und dem „schlechten“ Cholesterin (LDL) zu unterscheiden. Ersteres schützt die Gefäßwände vor Ablagerungen, während das LDL eine große Rolle bei der Entstehung von eben diesen Blutgefäßverengungen spielt. „Ist der LDL-Wert dauerhaft erhöht, können sich demnach mehr Ablagerungen bilden und das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen steigt“, erklärt Brigitte Fuchs, Diätologin und Ernährungsberaterin am BKH Reutte.

Cholesterinbewusst ernähren
Deshalb ist es ratsam, bei der Ernährung auf Ausgewogenheit zu setzen. „Essen Sie mehr pflanzliche Lebensmittel, da das Cholesterin in diesen Produkten nicht enthalten ist“, betont die Expertin, „wenn Sie tierische Lebensmittel zu sich nehmen, reduzieren Sie jene, die einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren aufweisen. Also beispielsweise Innereien, fette Wurst- oder Fleischwaren, tierische Fette wie etwa Schweineschmalz, fette Milchprodukte oder große Mengen an Butter.“ Auch versteckte Fette, wie etwa in Süßigkeiten, Fertigbackwaren und Fastfood, sollten aufgrund ihrer Transfettsäuren besser vermieden werden. Besser geeignet sind Lebensmittel mit geringem Fettgehalt wie beispielsweise
Hähnchenbrust, magere Wurstsorten sowie Käse mit 30 bis 35 % Fett in der Trockenmasse und Milchprodukte mit maximal 1,5 % Fett.
Als sinnvolle Alternativen zu Butterschmalz und Co. gelten hochwertige pflanzliche Öle wie Rapsöl, Olivenöl, Leinöl oder Nussöl und Margarinen, die einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren aufweisen. „Auch bei der Zubereitung der Speisen empfiehlt es sich, möglichst fettreduziert zu braten und zu kochen“, sagt Brigitte Fuchs, „bereiten Sie Ihre Gerichte mit wenig Fett in der Teflonpfanne oder im Wok zu. Gegrilltes, Gedünstetes, Gedämpftes, in Folie Gegartes sowie Speisen aus dem Bratschlauch oder dem Römertopf sind schmackhafte Möglichkeiten um Fett zu sparen.“ Frittiertes und besonders fetthaltige Produkte wie Pommes, Chips, Leberwurst oder Mayonnaise sollten nur selten und dann in kleinen Mengen am Speiseplan stehen. „Gewöhnen Sie sich daran, Ihr Brot, auch wenn der Belag fettarm ist, sparsam zu belegen und kombinieren Sie Ihre Speisen zudem mit viel Obst und Gemüse“, rät die Ernährungsexpertin, „das ist nicht nur gesund, ballaststoffreiche Produkte binden zudem das Cholesterin im Darm an sich und nehmen es bei der Ausscheidung aus dem Körper mit sich.“ Auch Fischprodukte, wie Lachs, Makrelen oder Heringe, eignen sich aufgrund der enthaltenen Omega-3-Fettsäuren optimal für eine cholesterinbewusste Ernährung.

Zu guter Letzt – Bewegung als Um und Auf
Neben der gesunden und ausgewogenen Ernährung ist es ratsam, ausreichend Bewegung in den Alltag zu integrieren, vor allem regelmäßiger Ausdauersport erhöht die Produktion von günstigem HDL. „Wir möchten den Tag des Cholesterins zum Anlass nehmen, einmal mehr hervorzuheben, dass jeder Mensch zur Verbesserung der eigenen Gesundheit beitragen kann“, betont die Diätologin abschließend, „für einen Großteil der Menschen mit Cholesterinerhöhung reicht ein gesunder Lebensstil. Dieser sollte immer die erste Maßnahme, noch vor einer medikamentösen Therapie, sein.“

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