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"Der Himmel über uns ist echt ein Wahnsinn!"

Der Blick vom Tannheimer Tal hinauf in den Weltraum.  | Foto: Christian Namesnik
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  • Der Blick vom Tannheimer Tal hinauf in den Weltraum.
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Christian Namesnik aus Nesselwängle kennt den Himmel so gut, wie wohl nur wenige von uns. Er hat sich auf das Fotografieren von Sternen und ganzer Galaxien spezialisiert. Er ist überzeugt: kaum wo anders ist der Blick auf die Sterne so gut, wie bei uns!

NESSELWÄNGLE. Immer wieder einmal hört man: Den Himmel kann man nur in ganz abgelegenen Regionen dieser Erde wirklich gut beobachten, bzw. fotografieren. "Ich brauch´ keine Anden oder ähnliches. Der Blick bei uns ist einmalig", versichert der versierte Sternenfotograf.

Von Kärnten nach Nesselwängle

Die Fotografie hat den gebürtigen Kärntner, der seit vielen Jahren im Tannheimer Tal lebt und hier eine neue Heimat gefunden hat, schon immer fasziniert. Früher waren es Landschaftsaufnahmen, später "Lost places", denen er seine Aufmerksamkeit schenkte. Die Ruinen von Tschernobyl samt dem geschmolzenen Atomreaktor durfte er zum Beispiel besichtigen und aus nächster Nähe fotografieren.
Das war früher. Dann fand er Gefallen am Blick nach oben: der Himmel über dem Tannheimer Tal ließ ihn nicht mehr los. "Wenn du einmal anfängst, 'das da oben' zu fotografieren, dann kommst du nicht mehr los", sagt Namesnik.

Christian Namesnik ist ein Experte in Sachen Astrofotografie. | Foto: Reichel
  • Christian Namesnik ist ein Experte in Sachen Astrofotografie.
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Es braucht viele Voraussetzungen

Seine Kameraausrüstung musste er der neuen Leidenschaft entsprechend anpassen. Nicht ganz billig, aber notwendig, "sonst kriegst du nicht die gewünschten Bilder." Die technische Ausrüstung ist ein Punkt, um spektakuläre Bilder von den Gestrinen zu machen. Das Wissen über die Himmelskörper gehört aber ebenso dazu. Außerdem sehr viel Geduld und natürlich das passende Wetter.

Paradies für Astrofotografen

Den Himmel über dem Tannheimer Tal bezeichnet er als Paradies für jeden Astrofotografen: "Mit freiem Auge kann man die Milchstraße erkennen, oder Andromeda. Das ist ein Wahnsinn."
Manchmal fährt er von seinem Zuhause in Nesselwängle nur bis zum Liftparkplatz in Tannheim, bevorzugt steuert er aber den Schattwalder Ortsteil Rehbach an. Am Weg dorthin senkt sich die Berglandschaft gegen das Allgäu ab, der Blick wird frei, störendes Umgebungslicht gibt es nicht. Das sind dann die Voraussetzungen, die Christian Namesnik für seine Bilder braucht.

Eine ferne Galaxie, und dahinter gleich eine weitere: Die Bilder von Christian Namesnik faszinieren. | Foto: Christian Namesnik
  • Eine ferne Galaxie, und dahinter gleich eine weitere: Die Bilder von Christian Namesnik faszinieren.
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Der Winter ist die ideale Jahreszeit

Die beste Zeit für seine Bilder kommt mit dem Winter. Die Dämmerung bricht früh herein, die Nächte sind lang, die Temperaturen niedrig und damit die Luft klar. Wenn dann das Wetter mitspielt, verbringt Christian Namesnik die Nächte draußen.
Mit Einsetzen der Dunkelheit richtet er seine Ausrüstung genau auf den Polarstern aus. Mit Hilfe einer App misst er das gewünschte Fotomotiv millimetergenau ein. Wenn die Sonne endgültig verschwunden ist, drückt er auf den Auslöser. Dann startet die Kamera nach seinen Vorgaben eine Fotoserie, wobei die Kamera vollautomatisch dem gewünschten Motiv folgt.

Hunderte Einzelbilder für ein Foto

Später braucht es noch viel Rechenleistung am Computer, damit aus mehreren hundert Einzelbildern ein einziges entsteht.

"Dann kommt die Offenbarung. Erst wenn die Bilder zusammengefügt sind, weiß ich ob alles funktioniert hat",

erklärt Christian Namesnik.

Bilder wie dieses entstehen, wenn Christian Namesnik nächtelang den Himmel über dem Außerfern fotografiert. | Foto: Christian Namesnik
  • Bilder wie dieses entstehen, wenn Christian Namesnik nächtelang den Himmel über dem Außerfern fotografiert.
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Bilder, die faszinieren

Meistens gelingt das Werk. Seine Fotos gefallen Menschen weltweit. In den sozialen Netzwerken hat er weit über 10.000 Follower, die rund um den Globus daheim sind. Einschlägige Webseiten, etwa "SpaceInfo", verwenden seine Bilder.

Sein Lohn: Die Freude an den Bildern

Christian Namesnik sieht das als Auszeichnung und Anerkennung. Mehr will er mit seinen Bilder nicht erreichen: "Die Menschen sollen sich daran erfreuen", sagt er bescheiden. Oft verschenkt er Aufnahmen auf Anfrage. Gerne ist er auch bereit, sein Wissen weiterzugeben. "Da mache ich kein Geheimnis draus. Wenn das jemand wissen will, erkläre ich, wie alles geht."

Foto: Christian Namesnik

Aber die Voraussetzungen sind derart groß, dass nur wenige so professionell in das Thema einsteigen können. Das muss man aber auch nicht, sagt Christian Namesnik und rät: "Schaut einfach einmal in der Nacht in den Himmel. Der ist so super!"

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