Doppeljubiläum in Musau

Feste soll man feiern wie sie fallen. Und da trifft es Musau heuer gleich doppelt. Die Musikkapelle Musau hat ihr 90-jähriges Jubiläum. Ganz im Zeichen dieses Jubiläums steht das heurige Frühjahrskonzert. Unter der Leitung von Heidi Abfalter, wird der Abend am 01. April um 20:00 h im VZ Breitenwang mit der beeindruckenden Fanfare „Also sprach Zarathustra“ von Richard Stauss eröffnet. Der nächste Programmpunkt, „Muosowe 1218“ ist ein grandioser Konzertmarsch aus der Feder von Martin Rainer, welcher zum Jubiläum 800 Jahre Musau erstmals erklingt.

Musau hat derzeit knapp 400 Einwohner und wurde erstmals im Jahr 1218 als Muosowe erwähnt. Es gehörte zum Gericht Vils und das Kloster St. Mang in Füssen war über Jahrhunderte hinweg ein bedeutender Grundbesitzer in Musau. Daher leitet sich auch das Wappen mit Drachen und Magnusstab ab.

Eine fast schwesterliche Beziehung gibt es zur Gemeinde Pinswang. Die Wurzeln liegen hier in der Geschichte des Seeligen Bruder Ulrich von Musau, der auf dem Platz der heutigen Kirche St. Ulrich in Pinswang begraben wurde. Es entwickelte sich eine bedeutende Wallfahrt. Im Ortsteil Brandtstatt-Saba gibt es den "Beerbichl", der mit der Legende des Bruder Ulrich in Verbindung steht. Die Symbolsprache der Legende (Erdbeeren im Winter) deutet hier auf einen vorgeschichtlichen Kultplatz hin.
Eine Verbindung von Musau gibt es auch zur Bayerischen Königsfamilie. Königin Marie, Mutter von Ludwig II. war eine begeisterte Bergsteigerin. Sie schuf einen eigenen Orden, den Alpenrosenorden. Voraussetzung dafür war, dass man mit ihr zusammen die Achsel in Musau bestieg.
Die Hauptfeierlichkeit des Jubiläums 800 Jahre Musau ist am 01. Juni 2018. Dazu wird es eine Festschrift geben. Doch freuen kann man sich auch noch auf das Ende des Jubiläumsjahres, denn am 10.11.2018 wird im Musigstadl Musau die Gemeindechronik vorgestellt.