Leserpost

Endlich vernünftig geworden?

Glyphosat, dieses "im Verdacht stehende-Gift" haben wir ewig und drei Tage hinnehmen müssen weil die "obrigkeitshörige Landwirtschaft" und private sowie öffentliche "rein-Rasenfanatiker" keinen Unkrauthalm in ihrer Grünfläche dulden. Jetzt endlich ist Schluß mit giftig, unsere Parlamentarier haben das "Gift" schlicht und einfach verboten. "Vergelt`s Gott" für diesen sinnvollen Beschluss im Sinne der Gesundheit der Bevölkerung.
Gleichzeitig aber frage ich mich, warum unsere Außerferner Nationalrätin dagegen war, dass dieses Verbot beschlossen wird? Eine Frau, der die Umwelt doch am Herzen liegen sollte. Hätte man da nicht die um die Volksgesundheit bedachte weibliche Hand dafür heben können, dass dieses "Gift" verboten wird? War wohl nicht, da scheinen doch die Interessen der Agrar-Familie im Vordergrund zu stehen und nicht das Wohl der heimischen Bevölkerung.

Wolfgang Zinggl von "Jetzt" hat in Sachen Glyphosat festgestellt: „Es ist einfach ein Gift, ein gefährliches Gift und charakteristisch für altes Denken in der Landwirtschaft.“ Dass man den Boden vergifte, um konkurrenzfähig zu bleiben – das könne es nicht sein, meint Zinggl. Eine Erkenntnis, die offensichtlich von unserer Vertreterin im Nationalrat nicht geteilt wird. Übrigens: Der Bayer-Konzern, als mittlerweile Hersteller des "Umweltgiftes", sieht sich in den USA mit einer Klagewelle wegen möglicher Gesundheitsschäden durch Glyphosat konfrontiert. Bayer nahm das Verbot in Österreich "mit Bedauern zur Kenntnis" und geht davon aus, dass der Beschluss „von der EU-Kommission kritisch hinterfragt und rechtlich angefochten“ werde.

Da kann man unseren wackeren Parlamentariern, die sich für das Verbot ausgesprochen haben, nur den Rücken stärken und sagen, Gott sei Lob und Dank haben sie sich im nunmehrigen "freien Spiel der Kräfte" gegen die weitere Verwendung dieses Umweltgiftes ausgesprochen. Halt nur irgendwie schade, dass die Stimme aus dem Außerfern am Zustandekommen dieses Verbotes gefehlt hat.

Günther Weber
Ehrwald