Gramais ist stolz auf das Hoamhaus am Plunggeregg

Sehenswert: das neue Heimatmuseum in Gramais.
3Bilder

„Gut Ding braucht Weile“. Ein bekannter Spruch, der für das neue Heimatmuseum in Gramais durchaus zutrifft. Am 14. August ist es nun endlich so weit, das schmucke Museum wird offiziell eröffnet.

„Das ist eine tolle Sache für unsere Gemeinde“, freut sich Bürgermeister Michael Fasser. „Damit lassen wir altes Brauchtum hochleben, und die alten Gegenstände bekommen wieder einen Wert. Mich freut besonders, dass dieses Projekt zeigt, dass man auch in einer Kleingemeinde etwas erreichen kann.“

So fing alles an
Wie alles begann, erzählt Gerd Kipping: „1988 haben wir uns erstmals überlegt, dass wir alte Gebrauchsgegenstände aus dem Ort nicht wegwerfen, sondern aufbewahren und irgendwann einmal ausstellen sollten.“ Der gebürtige Hamburger hat in der Lechtaler Seitentalgemeinde eine neue Heimat gefunden und sich ins Dorfgeschehen voll integriert. Er war 2001 auch einer der Mitbegründer des Museumsvereins Gramais. Ab diesem Moment begannen mehrere engagierte Gramaiser alte Sachen zusammenzutragen und in einem Stadel aufzubewahren. „Uns war klar, dass der Verein auch Geld braucht, um später aktiv zu werden. Also haben wir 2001 das erste ‚Stadlfest‘ organisiert, das sich inzwischen großer Beliebtheit erfreut“, erzählt Kipping.

Der ORF hörte vom Engagement der Gramaiser und schickte ein „Tirol heute“-Team in die Seitentalgemeinde. Kipping erinnert sich: „Man hat mich gefragt, was wir noch brauchen. ‚Ein Haus‘, hab ich gesagt.“ Es dauerte nicht lange, und dem Verein wurde daraufhin ein Gebäude angeboten. Dieses stand in Steinberg am Rofan. 3000 Euro sollte das alte Holzhaus, das in einem Wald stand, kosten. Der Verein entschied sich für den Ankauf.

Siebenmal fuhren die Mitglieder nach Steinberg, fotografierten, filmten und markierten die einzelnen Bauteile, ehe das Haus auseinandergenommen und nach Gramais gebracht wurde. Hier wurde das Haus zunächst zwischengelagert. Das war 2003.

2007 wurde dann das benötigte Grundstück umgewidmet und ein Keller errichtet. 2008 begann der Aufbau. 2009 kam das Dach hinauf. Ein Jahr später dann ein Rückschlag - ein Sturm beschädigte das Dach. Also musste dieses saniert werden - diesmal auf Wunsch des Denkmalamtes ein Lärchenschindeldach. Nun ist alles fertig, und das „Hoamhaus“ am Plunggeregg - so der offizielle Name des Museums - wird eröffnet.

Vereine feiern gemeinsam
„Heuer feiert der Verein sein zehnjähriges Bestandsjubiläum. Und unsere örtliche Bergwacht, mit der wir bestens auskommen, wird 50 Jahre alt. Da haben wir uns gedacht, das feiern wir gemeinsam und weihen dabei unser Heimatmuseum ein“, freut sich Kipping schon auf den 14. August und lädt alle Interessierten in die Kleingemeinde ein.

Dort gibt es ein Fest bei der Feuerwehrhalle mit einem Festzelt. Um 9.30 Uhr geht es mit einer Feldmesse los. Es folgen die Festansprachen und die Segnung. Dann wird gefeiert. Das Museum, in dem man bäuerliches Gerät, altes Handwerkszeug, Tirols größte, alte Bügeleisensammlung, Bücher, eine Lechtaler Stube und vieles mehr zu sehen bekommt, lädt zu einem Tag der offenen Türe ein. Insgesamt gibt es 750 Exponate zu sehen.

Fotos: Seifert

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.