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Jäger sorgen sich vor Tourengeher-Ansturm

Bezirksjägermeister Arnold Klotz | Foto: Reichel

REUTTE.  Derzeit ist es weitgehend ruhig rund um die Wildfütterungen. Wanderer und Skitourengeher halten sich fern. Bezirksjägermeister Arnold Klotz sorgt sich allerdings, dass sich das ändern könnte, sobald die Grenzen wieder aufgehen und die Schneemenge zunimmt.

Derzeit ist die Situation entspannt

"Weit und breit sind keine Gäste in Sicht, das merkt man", sagt Arnold Klotz. Was schlecht für die Tourismusbranche ist, ist gut für die Jägerschaft. Während in "normalen" Jahren um diese Zeit viele Tourengeher auf den Bergen und damit nicht selten nahe der Wildfütterung unterwegs sind, ist es heuer ruhig. Das hänge einerseits an den eingeschränkten Reisemöglichkeiten, andererseits aber auch an der Schneelage.

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Ruhe vor dem Sturm?

Zwar liege überall Schnee, für Skitouren ist es aber eher wenig genug. Während andere Regionen dennoch unter teils enormen Tourengeherzahlen stöhnen, gibt es im Bezirk Reutte zumindest von Seiten der Jägerschaft im Moment kaum Klagen.
Mit Unbehagen erinnert sich Arnold Klotz an den vergangenen Winter zurück: "Da war die Situation im Bezirk teilweise katastrophal", erzählt der Heiterwanger. Im Nahbereich einiger Touren-Ausgangspunkte sei alles zugeparkt gewesen. Am Berg habe es sich dann "abgespielt".
Wildfütterungen wurden trotz Warn- und Hinweisschildern sowohl im Anstieg als auch bei der Abfahrt gequert und damit gestört worden.
Und weil das Wild im Winter vornehmlich im Nahbereich der Fütterungen auch seinen Tagesunterstand hat, wurden die Tiere auch hier aufgeschreckt. "Hoffentlich müssen wir derartiges heuer nicht wieder miterleben", sagt Hosp. Jetzt wartet man gespannt die weiteren Entwicklungen ab.

Erste Abschusszahlen sind bekannt

Aber nicht nur in diesem Bereich. Das Jagdjahr ist zu Ende gegangen und nun werden nackte Zahlen vorgelegt. Erste Ergebnisse aus den Revieren liegen bereits vor und wie es ausschaut, war das Jagdjahr "durchwachsen". Klotz kann von Revieren erzählen, die die vorgegebenen Abschusszahlen zu 100 Prozent erfüllen konnten, was speziell beim Rotwild von großer Bedeutung ist. Er weiß aber auch von Revieren zu berichten, wo man beim Rotwild gerade einmal ein gutes Drittel der Vorgaben erreichen konnte. "Solche Werte reißen dann die Gesamtbilanz über den Haufen", ärgert er sich. Einfach nur zugeschaut werde in solchen Fällen nicht, "da wird dann schon tacheles geredet!"

Schwieriges Umfeld

Der Außerferner Bezirksjägermeister rechnet mit einer Gesamtabschusserfüllung, die bei hoch 80 Prozent der Vorgaben liegt. Damit sei man mit einem "blauen Auge" davon gekommen. Denn für die Jäger sei es nicht einfach gewesen in den vergangenen Wochen und Monaten. Viele Wanderer waren unterwegs und verschreckten das Wild, der Schnee kam spät und in vergleichsweise geringem Ausmaß und der Lockdown als ganzen hinterließ auch im Jagdbereich seine Spuren.
Und dann sei da der Umstand, dass so manch vorgegebener Abschussplan von vorne herein ganz einfach schwer oder fast gar nicht erfüllbar sei.
Und wie sieht es in der Thematik Wild und Tbc-Erkrankungen aus? "Da bekommen wir die aktullen Zahlen erst." Etwas verwundert ist Klotz, dass im "Hotsspot" Kaisers aber kein einziger Fall von Tbc bei Rotwild aufgetaucht sei, und das bei einer Durchseuchungsrate von angeblich 20 Prozent. Da dürfe man sich dann auch nicht wundern, wenn hinter vorgehaltener Hand gemauschelt werde, dass da etwas nicht stimmen könne.

Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter
www.meinbezirk.at

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