Elektrizitätswerke Reutte
Kosten für Strom und Gas ziehen kräftig an

EWR-Vorstand Christoph Hilz gab einen Überblick über die aktuelle Strompreisentwicklung. | Foto: Reichel
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Energie wird teurer. Das war die Kernbotschaft bei einem Pressegespräch der Elektrizitätswerke Reutte. Jetzt geht es darum, möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Wer das nicht schafft, muss mit erheblichen Mehrkosten rechnen.

REUTTE. Das Wichtigste vorweg: Jetzt geht es darum, möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Wer das nicht schafft, muss mit erheblichen Mehrkosten rechnen!
Es vergeht kein Tag, an dem uns nicht irgendwelche Meldungen über steigende Energiekosten bzw. die Sorge, dass zu wenig Energie bereit stehen könnte, erreichen.
Da drängen sich natürlich die Fragen auf: "Und wie sieht es bei uns aus? Mit was muss man konkret rechnen?". EWR-Vorstand Christoph Hilz lieferte die Antworten.
Die Tarife steigen, daran führt kein Weg vorbei. Strom und Gas werden also teurer. Die EW Reutte orientieren sich bei ihren Strom- und Gastarifen seit 2020 am österreichischen Strom- und Gaspreisindex (ÖSPI bzw. ÖGPI).

Marktpreise ziehen an

Beide Werte sind kräfig nach oben gegangen. "Aufgrund einer langfristigen und optimierten Energiebeschaffungsstrategie ist es den EWR möglich, die Preissteigerung für ihre Kunden so gering wie möglich zu halten", teilt man seitens der Elektrizitätswerke Reutte mit.

Ein Leben ohne Strom - undenkbar. Leider wird diese Energieform spürbar teurer. | Foto: Reichel
  • Ein Leben ohne Strom - undenkbar. Leider wird diese Energieform spürbar teurer.
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Strompreis verdoppelt sich

Der Blick auf die "nackten Zahlen" wird den Abnehmern trotzdem Sorgenfalten bereiten. Der Arbeitspreis im Tarif "ewr.PUR", es handelt sich um den Privatkundentarif, liegt mit Stand 1.6.2022 bei 10,85 Cent/kWh (inklusive MwSt. und exklusive Netzentgelte, Steuern und Abgaben, Anm.). Ab 2023 wird er auf 21,50 Cent angehoben, also nahezu verdoppelt. Hinzu kommt ein erhöhter Grundpreis, der von monatlich 3,74 auf 3,92 Euro steigt.
Das war's aber noch nicht mit den Mehrkosten: mit Ende 2022 werden auch die Netzentgelte gesetzlich neu festgelegt. Hier ist mit einer Erhöhung von rund 20 Prozent zu rechnen.

Höhere Teilzahlungen

Um erhebliche Nachzahlungen zu vermeiden, wird die monatliche Abschlagszahlung mit der Preiserhöhung, unter Berücksichtigung der Strompreisbremse, entsprechend angepasst, teilen die EW Reutte mit.
Strompreisbremse? Was soll das sein, werden sich viele fragen. Es ist ein Instrument, mit dem der Ministerrat die Belastungen der Haushalte abfedern will. Wer maximal 2.900 kWh Strom im Jahr benötigt, profitiert am meisten von dieser Regelung, denn für jenen Strom, der über diesem Verbrauchswert liegt, muss der volle Tarif bezahlt werden (siehe "Zur Sache").

Beim Gas wird's richtig teuer

Bleibt noch das Thema Gas. Hier zahlt sich ein sparsamer Umgang mit der Energie noch stärker aus. Der Arbeitspreis (inklusive MwSt. und exklusive Netzentgelte, Steuern und Abgaben) steigt von 4,36 Cent/kWh (Stand 1. Jänner 2022) mit Jahreswechsel auf 14,81 Cent/kWh. Und auch hier steigt zusätzlich der Grundpreis an. Die Steigerung von 2,45 Euro auf 2,61 Euro pro Monat ist aber überschaubar.

Zusätzliches Gas eingespeichert

Gemäß einer EU Verordnung („Gas-SoS-VO“) müssen Versorger geschützter Kunden Gas ein-
speichern, um die Gasversorgung dieser Kunden (Haushalte, Krankenhäuser,..) für einen Zeitraum von 30 Tagen unter harten Winterbedingungen zu gewährleisten.
Die EW Reutte sind ihren Verpflichtungen als Energieversorger entsprechen der Gas-SoS-VO nachgegangen und haben den regulären Gaseinkauf zusätzlich besichert.
Das bedeutet, dass sie für ihre geschützten Kunden (Haushaltskunden etc.), eine zusätzliche Gasmenge für eine Versorgung von bis zu 30 Tagen in Oberösterreich eingespeichert haben. Die Zusatkosten dafür belaufen sich auf rund 1,8 Mio. Euro.

Zur Sache

Die Stromkostenbremse soll die Kostensteigerung für Haushalte eindämmen. Das Modell soll ab Anfang Dezember 2022 befristet bis Juni 2024 wirksam werden. Bei der Stromkostenbremse beträgt der Energiepreis für den Kunden bis zu einem Grundverbrauch von 2.900 kWh pro Jahr maximal 10 ct/kWh (netto). Die Differenz zum Energiepreis bis max. 40 ct/kWh (netto, also exkl. Netzentgelte, Abgaben und Steuern) übernimmt der Staat. Die Energiekosten für den Stromverbrauch der über 2.900 kWh hinausgeht, muss der Kunde selbst tragen. Einen Verbrauch von 3.500 kWh, oder sogar mehr, haben viele Haushalte.
Ein Rechenbeispiel der EWR zeigt, wohin die preisliche Reise geht: Zahlte man bisher für 3.500 kWh Strom 379,68 Euro, so steigt der Preis trotz Stromkostenbremse auf 522,96 Euro an (brutto). Wer mehr als "nur" 3.500 kWh Strom im Jahr benötigt, für den fällt die Erhöhung entsprechend hoch aus. Netzkosten etc. sind nicht eingerechnet, die kommen dazu.

Besser informiert

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