Macht des Alphorns

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Manchmal steht über Alphörner geschrieben: „Früher übermittelten die Hirten mit dem Alphorn Signale und Botschaften von Alm zu Alm“. Und damit ist die Neugier der meisten, warum denn so ein schönes Instrument erfunden wurde, befriedigt. Aber aller Anfang ist magisch. Deswegen ist die Bedeutung des Alphornes noch lange nicht erfasst, wenn man bei dem Thema „Übertragung von Signalen“ stehen bleibt.
Blasrohre aus Muscheln, Stier- oder Schafhorn, aus Holz, Knochen, Stoßzähnen gibt es auf der ganzen Welt. Allein schon die weltweite Verbreitung ist ein Zeichen dafür, welch langen Weg Horn und Mensch gemeinsam gegangen sind. Hörner sind die Vorfahren aller Trompeten und Posaunen. Hörner sind die Attribute mehrerer Götter. So bläst der Meeresgott Poseidon ebenfalls auf einer Muschel um die Winde zu wecken. Gemäß dem Alten Testament haben Posaunen die Kraft, die Mauern der Stadt Jericho zum Einsturz zu bringen. Und weiter sind es sieben Posaunen, die in der Offenbarung des Johannes den Weltuntergang ankündigen.
Bei der ursprünglichen Besetzung des Orchesters hatten Posaunen immer die Aufgabe, die Klänge der Unterwelt zu malen.
Die magische Verwendung von Alphörnern zeigt sich auch im Nonstal/Südtirol. Dort wurden im Jahr 397 n. Chr. drei griechische Missionare von den Einheimischen unter den Klängen der „tuba“, eines Holzhornes, getötet. Dies ist die Quelle, die uns am weitesten in die Geschichte der Musik in Tirol zurückführt: die Bewohner wurden mit einer „Tuba“ zu einer Art Flurprozession zusammengerufen, dabei kamen sie mit „teuflischem Geschrei“ an der neuerrichteten christlichen Kirche vorbei, ergriffen einen der christlichen Priester, schlugen ihn und bliesen mit der „Tuba“ durchdringend auf ihn ein. Er wurde durch das heftige Getön der Tuba erschüttert und mit Schlägen zu Tode gebracht. Am nächsten Tag wurde die christliche Kirche verwüstet, die heimischen Burschen banden dem Leichnam des Priesters eine Viehschelle um den Hals und zogen ihn an den Füßen durch das Tal. Soweit die grausige Beschreibung aus der Frühzeit des Christentums, die jedoch vor Augen führt, welche Macht im Alphorn steckt.

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