CO2-Handel in Reutte
Neue Einnahmequelle für Umweltprojekte

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Unsere Wälder haben viele Funktionen. Um diese zu erfüllen, müssen sie gesund sein. Doch daran krankt es mitunter, im wahrsten Sinne des Wortes. Reutte macht daraus ein Geschäftsmodell, dessen Einnahmen der Umwelt zugutekommen.

REUTTE. Ein gesunder Wald ist nicht nur schön anzusehen, er schützt auch vor Umweltgefahren wie Hochwasser, Muren und Lawinen. Gesunde Bäume filtern ebenso das schädliche CO2 aus der Luft und wandeln es in Sauerstoff um.

Pflegemaßnahmen sind notwendig

Ist der Wald krank, kann er diese Funktionen nicht oder nur eingeschränkt erfüllen. Auch innerhalb der Katastralgemeinde Reutte finden sich Waldflächen, die diesen Aufgaben nicht mehr in vollem Umfang gerecht werden. Aufforstungsarbeiten und andere Waldpflegemaßnehmen sind daher notwendig, die kosten allerdings viel Geld.

Unternehmen müssen CO2 einsparen

Indes müssen Unternehmen strenge Umweltstandards erfüllen und den Ausstoß von Treibhausgasen reduzieren. Das ist manchmal trotz intensiver Bemühungen nicht oder nicht ausreichend möglich, weil im eigenen Umfeld keine zusätzlichen Einsparmöglichkeiten zur CO2-Reduktion vorhanden sind. Hier kommt die Möglichkeit des CO2-Handels ins Spiel.

So funktioniert das System

Vereinfacht gesagt, kann ein Unternehmen gegen Geld gewisse Schadstoffmengen freisetzen. Mit dem bezahlten Geld werden andernorts umweltfreundliche Projekte gefördert bzw. finanziell unterstützt. 
Künftig soll das auch im Bereich des Reuttener Walds möglich sein. Experten des TÜV schauten sich den Waldbestand in Reutte genau an und bewerteten diesen mit dem Ergebnis, dass dieser für das geplante System in Frage kommt.

Einnahmen werden vor Ort investiert

Künftig will man heimischen Unternehmen diese Möglichkeit eröffnen. Mit den Einnahmen wird der Wald neu aufgeforstet. Das ist gut für die heimische Umwelt. Durch die Kostenbeteiligung können teilnehmende Unternehmen CO2-Ausstoß "erkaufen" und damit zugleich einen Beitrag leisten, die schädlichen Treibhausgase in der Region zu bekämpfen. 

Reuttener Wald ist überaltert

Bgm. Günter Salchner erhofft sich von diesem Projekt einiges: "Leider haben wir viele Fichten-Monokulturen, die zudem vielfach überaltert sind. Viele Bäume sind geschwächt und können ihren Schutzaufgaben nicht mehr gerecht werden."
Vor diesem Hintergrund macht man sich jetzt daran, die Wälder umzubauen . "Für die Zukunft ist es wichtig, dass vermehrt wieder die Tanne, ebenso aber Bergahorn und Buche aufkommen. Unser Ziel ist ein gesunder Bergmischwald."

Maßnahmen sind dringend notwendig

Mit dem CO2-Handel möchte man Einnahmen lukrieren, um den Umbau schneller vorantreiben zu können. Eingenommene Gelder werden direkt in dieses Vorhaben fließen. "Ähnliche Projekte gibt es mit Tropenhölzern. Das ist aber alles wenig transparent und die Projekte finden weitab von uns statt", erklärt Salchner.

Verhandlungen laufen

Daher wurde mit dem Tech-Unternehmen "tree.ly" ein Klimaschutzprojekt erarbeitet, das in der Region umgesetzt werden kann. Salchner:  "Unser Partner in diesem System ist tree.ly. Die Organisation fungiert als eine Art Broker und verkauft Zertifikate an die heimische Industrie. Die Gelder fließen am Ende in Projekte bei uns." Notwendige Verhandlungen, um das Projekt an den Start zu bekommen, laufen bereits. 
Immer mit dabei ist der TÜV. Er hat die Wälder vorab begutachtet. Nur so kann der CO2-Handel durchgeführt werden. Auch künftig wird vom TÜV genau geprüft, dass die Maßnahmen planmäßig durchgeführt werden.
Eine win-win-Situation für die Stadt Reutte, für heimische Betriebe und für die Umwelt.

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Der Käferbefall ist für die heimischen Wälder sehr problematisch. | Foto: Josef Walch
Bürgermeister Günter Salchner | Foto: Reichel
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