Naturschutzgebiet Vilsalpsee

Neues Gasthaus und neue Verkehrsregelung kommen

TANNHEIM. Der Gasthof am Vilsalpsee gehört der Gemeinde Tannheim. Die hat mit dem Objekt großes vor. Es ist nicht die einzige Änderung, die ansteht. Auch die Zufahrt wird neu geregelt und eine Maut eingeführt.

Mehrere Jahrzehnte ist es her, da bot sich der Gemeinde Tannheim die Gelegenheit, den Vilsalpsee zu kaufen. Auch das Gasthaus am Seeufer gehört der Gemeinde. Das sei heute wichtiger denn je, erklärt Bürgermeister Markus Eberle: "So können wir die Richtung für anstehende Entscheidungen vorgeben."
Und so eine Entscheidung ist nun gefallen. Das alte Gasthaus wird abgerissen und neu aufgebaut. Schon lange entspricht der Bestand nicht mehr heutigen Anforderungen. Vor allem die Gaststube und die WC-Analge bedurften dringend einer kompletten Erneuerung oder einer großzügigen Sanierung.

Offener Architektenwettbewerb

Eine Sanierung, das kristallisierte sich bald heraus, ist nicht mehr sinnvoll. Also machte man sich Gedanken über einen Neubau. Um das Bestmögliche herauszuholen, wurde ein offener Architketenwettbewerb ausgeschrieben. Das Land Tirol kümmerte sich um eine fachgerechte, sachliche Abwicklung.
52 Architekten zeigten anfänglich Interesse, hinten am Vilsalpsee einen Neubau planen zu können, 33 Projekte wurden schließlich eingereicht und bewertet.

Fachjury kürte Siegerprojekt

Eine Fachjury, bestehend aus mehreren von der Architektenkammer entsandten Mitgliedern, erweitert um örtliche Gemeinderäte, kürte das Siegerprojekt. Auch Bgm. Eberle gehörte der Jury an. Er ist überzeugt, dass ein attraktiver Neubau entsteht, welcher den See aufwerten wird.
Wie der Neubau aussehen wird, darüber hüllen sich Eberle und alle anderen involvierten Personen aber in Schweigen. Nicht, weil das "geheim" wäre, sondern weil man die Bürger aus erster Hand im Zuge einer Versammlung informieren möchte. "Dafür brauchen wir die Möglichkeit, dass mindestens  100 Menschen, idealerweise sogar mehr, zusammen kommen dürfen. Im Moment geht das aber nicht." Also heißt es erst einmal zuwarten.

Zeitlich läuft der Gemeinde nichts davon, der Baubeginn ist für das kommende Jahr vorgesehen. Innerhalb eines Jahres soll alles fertiggestellt werden.

Zufahrt wird weiter eingeschränkt

Weiter ist man da schon bei einem anderen Projekt im Zusammenhang mit dem Naturjuwel Vilsalpsee. Der motorisierte Verkehr soll noch stärker eingeschränkt werden. "Ich kenne kein anderes Anliegen, bei dem die Bevölkerung so oft sagt, 'da muss man was tun.' Jetzt tun wir etwas", kündigt Eberle Schritte zur Verkehrsberuhigung an.
Derzeit gilt ein Zufahrtsverbot im Zeitraum von täglich 10 bis 17 Uhr (ausgenommen Berechtigte). Bis 10 Uhr bzw. wieder nach 17 Uhr darf man mit dem eigenen Auto die Zufahrtsstraße zum See  benützen. Zurück in Richtung Tannheim darf man immer fahren. Das wird sich nun ändern, gravierend sogar.

So sieht die Neuregelung aus

Das Fahrverbot wird auf den Zeitraum 8 bis 17 Uhr ausgedehnt. In beide Richtungen, wohlgemerkt. Das bedeutet, wer vor 8 Uhr zum See fährt, darf frühestens wieder um 17 Uhr zurück nach Tannheim fahren. Hinzu kommt, dass für die Fahrstrecke künftig eine Maut in Höhe von 5 Euro eingehoben wird. Zu bezahlen ist die Gebühr an einer Schrankenanlagen, die noch zu errichten ist.
Diese Schrankenanlage ist es auch, welche die Ausfahrt außerhalb der erlaubten Zeit unmöglich macht. Markus Eberle hofft, dass die Neuregelung bald umgesetzt werden kann.

Behördenverfahren läuft

"Derzeit liegt alles bei der Behörde zur Prüfung", erklärt der Gemeindechef. Mit einem Ergebnis rechnet man schon bald. Noch herrscht weitgehend Ruhe auf der Zufahrtsstraße Richtung See. Wenn aber die Grenzen zu Deutschland aufgehen und die Sommersaison langsam beginnt, wird sich das schlagartig ändern. "Bis dahin hoffen wir, dass im Bereich der neuen Zufahrtsregelung alles erledigt ist", blickt Eberle einer künftig weitgehend "verkehrsberuhigten Situation" am Vilsalpsee positiv entgegen.

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