Studie bestätigt
Parasit für Fischsterben in elf Tiroler Gewässern verantwortlich

Auch im Tiroler Lech wurde der Parasit, der das Nierengewebe der Bachforelle schädigt, gefunden. | Foto: Archiv
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In Nordtirol ist der Krankheitserreger in elf Flüssen und Bächen nachgewiesen worden. Der Lech ist ebenso betroffen wie der Inn.

TIROL/AUSSERFERN. In einem Pilotprojekt an der Großache im Bezirk Kitzbühel ist das Land Tirol im Jahr 2020 dem nicht erklärbaren, dramatischen Rückgang des Fischbestandes auf den Grund gegangen. Dabei hat sich gezeigt, dass rund ein Fünftel der Bachforellen mit dem Erreger der parasitären Nierenkrankheit PKD infiziert war. Nun liegt eine Folgestudie für weitere Gewässer in Tirol vor.

„Die Studie hat ergeben, dass der Parasit auch in anderen Tiroler Gewässern ein Faktor für den Rückgang der Bachforellenbestände sein könnte. Auch Regenbogenforellen sind betroffen. In elf der 19 untersuchten Gewässerabschnitte wurde der Krankheitserreger nachgewiesen, darunter auch in Gewässern mit einem guten ökologischen Zustand wie dem Lech. Welchen Anteil der Parasit am Rückgang der Bachforellen genau hat, ist nicht endgültig geklärt“,

 fasst Andreas Murrer, Gewässerökologe des Landes Tirol, zusammen.

Elf von 19 Gewässern betroffen

Der Parasit wurde bei Bach- und Regenbogenforellen im Lech bei Musau, im Inn bei Ebbs/Oberaudorf, bei Rotholz und bei Telfs sowie in der Weißache im Tiroler Unterland, im Ziller, in der Sill, an der Großache bei Kössen und Kitzbühel sowie der Aschauer Ache und dem Loferbach gefunden. Derzeit nicht nachgewiesen wurde der Erreger in Osttirol in Drau und Isel, in der Brixentaler Ache, der Melach und der Sanna sowie in den Gewässern Kirchdorfer Bach, Brunnenbach und Maurerbach.

Klimawandel als Ursache

Klar scheint, dass es einen Zusammenhang zwischen der Wassertemperatur und dem Ausbruch der Krankheit gibt. Übersteigt die Wassertemperatur die 15-Grad-Grenze über einen längeren Zeitraum, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Fische an PKD erkranken. Wie der Erreger in die Gewässer gekommen ist, wisse man nicht.

„Wichtig ist, dass die Situation nicht verschärft wird. Beim Einbringen von Besatzfischen ist Qualität und Vorsicht geboten“,

 so der Gewässerökologe des Landes.

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