Raumordnung ist kein Aufreger

Reuttes Bürger informierten sich über das neue Raumordnungskonzept | Foto: Reichel
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REUTTE (rei). Die Marktgemeinde Reutte präsentierte im Lyna-Thyll-Saal die Fortschreibung des örtlichen Raumordnungskonzeptes. Alle zehn Jahre muss dieses ergänzt bzw. wo notwendig angepasst oder abgeändert werden.
Gemeindeintern wurde intensiv am Raumordnungskonzept gearbeitet, alle Fraktionen gaben ihre Stellungnahmen ab. Diese wurden wiederum diskutiert und Wünsche und Anregungen in das Konzept eingearbeitet.
In der Gemeindestube ist man sich nun mit Ausnahme von einem Punkt einig, wie die Entwicklung in den nächsten Jahren vonstatten gehen soll. Die aktuellen Pläne wurden nun den Bürgern vorgestellt. Bürgermeister Luis Oberer wies darauf hin, dass das Wachstum der Gemeinde den Vorgaben von rund einem Prozent pro Jahr entsprochen habe und man ein ähnliches Wachstum auch in den kommenden Jahren anpeilt.
Als positiv wertete der Gemeindechef, dass in den vergangenen Jahren wieder vermehr im Zentrum bzw. in Zentrumsnähe gebaut wurde. Hier griff die Raumordnung voll durch.
Schwieriger gestaltet sich die Raumordnung bei den Gewerbeflächen. Im Großfeld (Bereich EWR-Zentrale) ist die Grundstücksaufteilung ungünstig. Hier wird die Gemeinde die notwendigen Schritte setzen, damit das vorhandene Gewerbegebiet nutzbar wird. Für das Areal der ehemaligen Linz Textil (RTW) gibt es wiederum einen Masterplan, wie man die riesige Grundfläche nutzen könnte, doch sind hier die Grundstückspreise hoch, außerdem befindet sich das Areal im Besitz der Linz Textil. Die Gemeinde kann hier nur bedingt einschreiten. Doch auch hier will man raumordnerisch dafür sorgen, dass nur gebaut wird, was die Gemeinde will. Und da sind die Vorstellungen klar formuliert: Firmen sollen sich niederlassen, Wohnungsbauten sind nicht gewünscht.
Die dritte große Gewerbefläche, die im neuen Raumordnungskonzept behandelt wurde, ist jene in der Allgäuer Straße. Hier vertreten die beiden großen Fraktionen im Gemeinderat noch unterschiedliche Auffassungen, in wie weit die Freiflächen dem Gewerbe zur Verfügung gestellt werden sollen.

Verkehr als zentrales Thema

Ein zentrales Thema in den kommenden Jahren wird - wie auch in der Vergangenheit - der Verkehr sein. Bgm. Oberer und Ortsplaner Architekt Armin Walch wiesen auf das schwierige Umfeld hin. Die Umfahrung Reutte-Süd wird nicht umgesetzt. Verkehrszählungen hatten ergeben, dass diese nicht die gewünschten Erfolge zur Verkehrsreduktion bringen würde. Oberer sprach sich daher erneut für eine zweite Brücke über den Lech aus. Außerdem möchte er in Zukunft den Fahrradverkehr im Talkessel weiter steigern. Schon heute liegt der Anteil am Verkehrsaufkommen bei 19 Prozent! Eine sehr hoher Wert. Der Tiroler Durchschnitt liegt bei 11 Prozent.
Umgekehrt ist aber der PKW-Anteil je Einwohner in Reutte überdurchschnittlich hoch. 0,7 Autos kommen auf einen Einwohner. In Wien sind es 0,37, in Kopenhagen nur 0,27. "Natürlich gibt es in den Städten eine völlig andere Struktur, aber wir müssen unser Mobilitätsverhalten sicher in den kommenden Jahren ändern", forderte Oberer.
Die Diskussion mit den Bürgern verlief ohne große Emotionen.

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