Standesamt mit Herz

Standesbeamtin Silvia Kropf traut die Paare im Gemeindeamt Elbigenalp.
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  • hochgeladen von Elisabeth Rosen

ELBIGENALP. Standesbeamte begleiten die Menschen durch das Leben. Die wichtigsten Station, Geburt, Hochzeit und Tod, werden von ihnen festgehalten.
„Deshalb liebe ich diese Arbeit. Man hat mit vielen verschiedenen Menschen zu tun,“ begeistert sich Standesbeamtin Silvia Kropf für ihren Beruf. Die Gemeindeamtsleiterin von Elbigenalp ist auch als Standesbeamtin für die Gemeinden zwischen Steeg und Häselgehr und damit für rund 4.500 Menschen, zuständig.
Kropf hat die Zusatzaufgabe 2005 übernommen, als ihr Vorgänger nach 36 Jahren in Pension ging, und es keinen Tag bereut. Auch wenn der Weg dahin nicht einfach war. Die Ausbildung umfasst viel Rechtswissen und schließt mit einer mündlichen sowie einer schriftlichen Prüfung ab. „Auch jetzt noch bin ich häufig auf Fortbildungen, auf denen wir zu den neuesten Gesetzesänderungen und Neuerungen informiert werden,“ erklärt Kropf. Gerade in den letzten beiden Jahren gab es viel Neues auf diesem Gebiet.

Nur eine Geburt

In einem kleinen Standesamt ist trotzdem einiges los. Jede Geburt, Hochzeit und jeder Todesfall werden von der Standesbeamtin betreut. Dazu kommen Namensänderungen, Staatsbürgerschaftsnachweise und einiges mehr. „Geburten haben wir hier leider fast gar nicht, da diese vom Standesamt des jeweiligen Krankenhauses bearbeitet werden. Ich hatte erst eine Geburt, das war eine Hausgeburt,“ erzählt Silvia Kropf.

150 Hochzeiten

Hochzeiten hat sie jedoch einige zu betreuen. Zwischen 15 und 20 Paare heiraten jedes Jahr in Elbigenalp. „Zu den einheimischen Paaren kommen auch viele, die die Hochzeit mit einem Urlaub verbinden.“
Für jedes Paar nimmt sich genug Zeit für ein persönliches Vorgespräch und die Ausgestaltung der Feier. Dabei geht sie immer individuell auf die Paare ein. „Einmal hatte wir ein wirklich besonderes Paar aus Deutschland. Die kamen auf ihren Motorrädern zur Trauung und haben in der Motorradkleidung geheiratet,“ erinnert sich „Besonders war auch der Brautstrauß – aus roten Chillischoten.“
Auch wenn sie mittlerweile rund 150 Ehen geschlossen hat, ganz bleibt die Aufregung nicht aus. „Es ist meist sehr emotional.“

Begleitung am letzten Weg

Natürlich gehört auch der Tod zum Leben. Kropf, die selbst ihren Mann früh verloren hat, hat eine Ausbildung in Stebebegleitung und kann sich daher gut um die Menschen kümmern, die einen Trauerfall erleiden. „Das ist nicht einfach, aber ich bemühe mich anders darauf zu zu gehen.“ Diese Begleitung hilft den Menschen meist sehr.
In Elbigenalp und den umliegenden Gemeinden gibt es noch den alten Brauch, ohne Bestatter den Verstorbenen zu beerdigen. Dazu wird der Sarg bei
einem örtlichen Tischler bestellt und die Nachbarschaft und die Verwandten begleiten den Verstorbenen zur örtlichen Leichenhalle.

Standesbeamtin Siilvia Kropf mag ihre Arbeit und das merkt man, wenn sie von den Menschen und ihren Erlebnissen erzählt. Auf diesem Standesamt sind die Bürger gut aufgehoben.

Standesbeamtin Silvia Kropf traut die Paare im Gemeindeamt Elbigenalp.
Für die Hochzeiten wird der kleine Saal eigens dekoriert, ganz individuell für die Paare. | Foto: Gemeinde Elbigenalp
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