Ursula Klöck aus Elmen - 1590 als Hexe verbrannt

"Unholdin" aus dem Füssener Totentanz

Der Eibseefischer Hans Ostler ist überzeugt, dass sein Vieh nur deswegen krank ist, weil es verhext wurde. Auch der Rahm seiner Kühe lässt sich nicht buttern. Er, wie viele andere, suchen die Ursache für Krankheit, Not und ihr Elend und setzen damit die größte Hexenverfolgung in Gang, die es im Werdenfelser Land gegeben hat. Am 28. September 1589 wird Ursula Klöck eingekerkert. Sie ist um das Jahr 1535 in Elmen/Lechtal geboren, Mutter von fünf Kindern und Großmutter von drei Enkeln. Mit in Haft kommt Elisabeth Schlamp, Mutter der Ursula und Ursulas Schwestern Apollonia Schlamp und Barbara Achrainer, geb. Schlamp. Extra holt man einen brutalen Scharfrichter aus Schongau, der "Teufelszeichen an allen Weibern" entdeckt. In den unter Folter erzwungenen Aussagen breitet sich der Verdacht auf Margarethe Gattinger aus, die am 17. Dezember 1589 eingekerkert wird. Die Gattingerin begeht am 21. Dezember 1589 mit einem abgerissenen Rocksaum Selbstmord. Da die Hexenfinder die Burg Werdenfels über Weihnachten verlassen haben, verbleibt die Leiche mehrere Tage im Verließ, bis sie dann verbrannt wird. Das Martyrium der anderen Frauen setzt sich fort. Am 5. Februar 1590 werden sie lebendig verbrannt. Insgesamt werden 51 Personen, darunter ein Mann, in den Strudel der Hexenverfolgung hineingerissen und werden an insgesamt 7 Hinrichtungstagen grausam gequält und getötet. Darunter ist auch die Garmischer Hebamme Brigitta Kätzler. Ein schweres Schicksal erleidet auch Maria Schlamp. Sie gebiert im Kerker Zwillinge, die kurz nach der Geburt sterben. Maria Schlamp bleibt jedoch der Scheiterhaufen erspart.
Erst durch Geldmangel kommen die Werdenfelser Hexenprozesse im Jahr 1591 ins Stocken. Und auch die Bevölkerung hat genug Angst ausgestanden, welche Frau wohl als nächste verdächtigt wird.
Jedoch gab es Gegenden, auf die der Hexenwahn nicht übergegriffen hat. So wurden etwa im Bereich des Bistums Brixen die ersten eintreffenden Hexenjäger verjagt. Auch das Außerfern ist weitgehend von Hexenverfolgungen verschont geblieben.

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