Projekt Seereinigung
Vilsalpsee um 75 kg Müll erleichtert

Die Taucher wurden bei ihrer Arbeit von einem Boot aus unterstützt. | Foto: Caroline Winklmair
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  • Die Taucher wurden bei ihrer Arbeit von einem Boot aus unterstützt.
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TANNHEIM (rei). Umwelt- und Abfalltaucher aus Österreich waren kürzlich am Vilsalpsee im Natur- und Umweltschutz-Einsatz.

Der Vilsalpsee in Tannheim ist ein wahres Naturidyll. Daher ist er auch als Naturschutzgebiet und Natura 2000-Gebiet ausgewiesen. Vor Umweltgefahren ist das Gewässer deshalb aber nicht gefeit.
Immer wieder landet Müll im See, der dann wieder herausgefischt werden muss.

Von der Dose bis zur Toilette

Caroline Winklmaier ist Schutzgebietsbetreuerin am Vilsalpsee. Sie kennt die Problematik bestens. Dass sie von weggeworfenen Konservendosen, die dann im See landen, berichtet, kann man sich noch vorstellen. Dass in der Vergangenheit aber auch Sonnen- und Regenschirme, Waschbecken und sogar Toiletten  geborgen werden mussten, überrascht dann doch sehr.
In den Jahren 2011 bis 2013 gab es bereits große Reinigungsaktionen. Bei diesen wurden fast 840 kg Müll vom Seegrund herausgefischt. Trotzdem lag noch einiges an Unrat versunken auf dem Grund des Sees und der wurde jetzt geborgen.
Die Österreichischen Umwelt- und Abfalltaucher holten diesmal 75 kg Müll aus dem Vilsalpsee. Unterstützt wurden sie bei ihrer dreitägigen Arbeit von einem Boot, das als Arbeitsplattform diente. Der Müll wurde mit Hilfe von Hebesäcken an die Oberfläche gebracht. Dadurch konnten die insgesamt sieben Taucher ein ständiges Auf- und Abtauchen vermeiden und sich stattdessen ganz auf das Sammeln konzentrieren.

Wichtiges Projekt

"Das Projekt 'Seereinigung Vilsalpsee' war ein wichtiger Schritt, den versunkenen Müll weiter zu reduzieren und so dessen vielfältige negative Folgen zu verringern", erläutert Winklmair und ergänzt: "Die Bedingungen waren nicht ganz einfach, vor allem die schlechte Sicht durch Schwebeteilchen machte das Auffinden des Abfalls schwierig."
Diese dreitägige Seereinigung war ein Projekt der Gemeinde Tannheim und wurde aus Naturschutzmitteln des Landes Tirol gefördert. Ein herzliches Danke geht an die Österreichischen Umwelt- und Abfalltaucher unter Obmann Dietmar Renn!

Zur Sache

Viele Gewässer sind stark mit Müll, vor allem mit Plastik, belastet. Während diese Problematik in Bezug auf die Meere relativ große Beachtung findet, erhält die Verschmutzung von Süßgewässern deutlich weniger Aufmerksamkeit. Müll hat erhebliche Auswirkungen auf aquatische Ökosysteme. Sowohl große Abfallteile (z. B. Plastiknetze) und kleinste Abfallpartikel (Mikroplastik), als auch durch Zersetzungsprozesse freigesetzte Inhaltsstoffe von Abfall (z. B. Weichmacher) stellen eine Gefährdung dar. Und auch wir Menschen sind davon betroffen. Mikroplastik (Kunststoffpartikel mit einem Durchmesser kleiner als 5 mm) kann innerhalb der Nahrungskette weitergegeben und auch vom Menschen, beispielsweise durch den Verzehr von Fischen, aufgenommen werden.

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