Warum der Falkenstein auch Manze heißt

Falkenstein von Süden
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Der Falkenstein bei Pfronten hatte es König Ludwig II. von Bayern angetan. Er beabsichtigte dort hinauf eine Gralsburg zu bauen. Die Wasserleitung wurde schon hinauf gelegt, doch dann kam der König auf mysteriöse Weise ums Leben.
Der Falkenstein ist in viele Sagen gehüllt und immer wieder taucht dabei das Wort "Manze" auf.
Die Manze ist die ganze Südseite des Falkensteinzuges oberhalb von Pfronten. Manzen ist ein altes, nicht mehr gebräuchliches Verb für hexen und zaubern. Bei St. Gallen/Schweiz gibt es den Menzlen, einen Berg, der wahrscheinlich mit den durch St. Gallus vertriebenen "Dämoninnen" in Verbindung steht. Bei Kaufbeuren ist die Märzenburg (eine Verballhornung des Worts Manze), ein verschwundenes Schloss der Märzenburgfräulein.
Der Sagenforscher Karl Reiser hat vor mehr als 100 Jahren die Sage vom Manzemann aufgezeichnet:

Der Manzemann bei Pfronten-Ösch
Wer vor alters in der Nähe der Stoffelsmühle bei Pfronten-Ösch nachts durchmusste, wo man es "im Manzen" heißt, der durfte gut gesegnet sein, wenn er nicht vom Manzemann beschädigt wurde. Er stand den Leuten nämlich gerne in den Weg und brachte sie von demselben ab, dass sie dann verwirrt wurden und oft stundenlang umherirren mussten, ehe sie sich endlich wieder zurechtfanden. Manche wollten behaupten, der Manzemann stamme von dem Schlosse Falkenstein her; näheres aber weiß man jetzt nicht mehr und schon lange ist alles über ihn verstillt.

Und noch viel älter dürfte der Ursprung der Sage vom Hexentanzplatz sein:

Zwischen Vils und Pfronten stand ehemals ein Schlößchen, das Manzeschlößchen genannt, das nun aber jetzt ganz verschwunden ist. Hier war es lange nicht ganz geheuer, und zur Zeit, als das Gebäude noch bestand, soll es der nächtliche Sammelplatz all des Hexengesindels der Gegend gewesen sein, das hier sein Unwesen und sein sündhaftes, wüstes Werk trieb. Deshalb sei dann auch das Schlößchen verwunschen worden und darauf in Trümmer zusammengestürzt.

Einen Ausflug ist der Falkenstein allemal wert, selbst wenn sich der Manzemann und Hexen nicht jedem zeigen.

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