Gelebtes Abenteuer
Wenn der Vater mit dem Sohne...

Christoph Waldner und Friedhelm Haider hatten die Tiroler Fahne mit im Gepäck. | Foto: Waldner
8Bilder
  • Christoph Waldner und Friedhelm Haider hatten die Tiroler Fahne mit im Gepäck.
  • Foto: Waldner
  • hochgeladen von Günther Reichel

Eine ungewöhnliche Bergtour ins Himalaya-Gebirge "schmiedete" zwei Außerferner eng zusammen.

BREITENWANG (rei). "Iatz muaß i was tua!" Christoph Waldner aus Breitenwang weiß das Leben zu genießen. Gutes Essen, ein erfrischendes Bier - gar nicht schlecht. Sport? Musste bis vor kurzem nicht unbedingt sein. Die Kilos gingen auf diese Weise allerdings nach oben, und ihm selbst wurde damit einhergehend bewusst, "gesund ist das nicht!"
Ein knappes Jahr ist es nun her, da "kratzte er die Kurve" und veränderte sein Leben. Da kam es gelegen, dass Papa Friedhelm Haider in punkto Bewegung das Gegenteil war und ist: "Ich hab mir von ihm die Skitouren-Ausrüstung ausgeliehen und bin losgegangen", erinnert sich der 30-Jährige, wie das mit dem selbst auferlegten Bewegungsprogramm anfing.

Lust auf mehr

Die Lust war geweckt, und damit einhergehend der Wunsch, etwas wahrlich "Großes" zu machen, und da war abermals der Herr Papa die erste Ansprechadresse. Friedhelm Haider (55) konnte zum damaligen Zeitpunkt nämlich auf bereits sechs Trekkingtouren, in verschiedenen Bergregionen des Himalaya durchgeführt, zurückblicken.
"Da bin ich zu meinem Vater und habe zu ihm gesagt, ich möchte ins Everest-Basislager gehen."
„Ich hatte schon gewisse Sorgen, schließlich war Christoph zuvor noch nie auf einem höheren Gipfel“, erinnert sich Papa Friedhelm. Und aus eigener Erfahrung wusste er, dass es ab 3.000 Höhenmeter mitunter schwierig wird, die erforderlichen Leistungen zu erbringen. Selbst musste er einmal miterleben, wie eine Teilnehmerin einer Trekkingtour im Everestgebiet auf 4900m an der Höhenkrankheit litt und ausgeflogen werden musste, so Friedhelm Haider, mit der Ergänzung, "und die Tour ins Basislager geht bis auf 5380 Meter Seehöhe hinauf!“

Start Ende Oktober

Dennoch wurde das Vorhaben geplant. Um vermehrte sportliche Aktivitäten im Vorfeld kam Christoph Waldner nicht herum. Er nahm einiges an Gewicht ab, baute Kondition auf, und so wurde das "Abenteuer Himalaya" als Vierer-Gruppe am 26. Oktober 2018 gestartet. Von Reutte ging es nach München, und von hier mit dem Flieger nach Nepal, Zielflughafen Kathmandu. Ein Inlandsflug brachte sie nach Lukla. Dieser Ort am Fuße des Himalayas liegt bereits auf 2800 Metern Seehöhe. „Und ab hier geht es zu Fuß weiter“, erzählt Friedhelm. Für ihn war es das dritte Mal, dass er in Richtung Basislager des Mount Everest marschierte, für Christoph das erste Mal.

Helfer aus der Region

Die Tagesetappen waren nicht allzu lang, angesichts der ungewohnten Höhenlage dann aber doch fordernd. Zwei lokale Träger und ein Guide halfen, Mensch und Gepäck dem großen Ziel näher zu bringen. Dieses wurde am 5. November erreicht. "Ein tolles Gefühl, so weit oben zu sein", schwärmt Christoph Waldner noch heute. Da waren Atemprobleme, speziell in der Nacht beim Liegen, rasch vergessen, ebenso die Kälte in der Nacht. Bis auf minus 23 Grad sank das Thermometer. "Untertags war es aber immer angenehm. Wie bei uns im Herbst", berichtet Friedhelm Haider.
Für Vater und Sohn wurde die Tour so zum gemeinsamen Erlebnis, das beide, darin sind sie sich einig, nie vergessen werden. Ob es eine Wiederholung geben wird? "Wer weiß? Jetzt hab ich daheim erst einmal viel zu erledigen", erzählt Christoph Waldner. Neue Felle für die Tourenskier hat er aber schon einmal gekauft. Es muss ja nicht das Himalaya-Gebirge sein, um in den Bergen aktiv zu sein. Unsere Alpen haben bekanntlich auch viel zu bieten.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.