Berwanger Hof
Wiederbelebung der Hotelanlage kostet 45 Millionen Euro
Lange Zeit schien der Berwanger Hof dem Verfall Preis gegeben zu sein. Inzwischen gehört alles der Firma Almdorfbau und die investiert kräftig.
BERWANG. "Das Haus hat eine große Strahlkraft und dazu eine historische Komponente. Das macht es so interessant", sagt Johannes Arneth. Der Geschäftsführende Gesellschafter des steierischen Unternehmens Almdorfbau hat Gefallen am Hotel von Margot Werner († 2012) gefunden, ebenso aber an Berwang.
Eine tolle Ortschaft
"Das ist eine tolle Ortschaft! Berwang ist ein natürlich gewachsenes Dorf, Bausünden findet man hier keine. Nichts ist verkitscht, es ist hier fast schon unnatürlich schön", schärmt der Chef des Bauträgers, der auf seinen Werbebroschüren mit "Nachhaltig", "Regional" und "Erfolgreich" wirbt.
Nachhaltig, regional und erfolgreich soll auch die Wiederbelebung der einst so glamourösen Hotelanlage, die aus drei Einzelobjekte besteht, werden.
Liebe auf den ersten Blick
Die Zeiten, als sich die Prominenz im Berwanger Hof die Türklinken in die Hand gab, sind längst vorbei. 2005 musste das Haus Konkurs anmelden. Leider fand sich kein Käufer und so begann der Verfall.
"Wir wurden von touristischer Seite auf das Haus aufmerksam gemacht", erzählt Arneth, wie das in Stadl an der Mur ansässige Unternehmen auf den Berwanger Hof aufmerksam wurde. Es folgte eine Besichtigung. Das, was Johannes Arneth dabei zu sehen bekam, ließ ihn schnell aktiv werden. Zukunftsideen wurden geschmiedet, wichtige Vorgespräche mit der Gemeinde, dem Land Tirol und weiteren notwendigen Partnern geführt. Und schließlich ein Kaufvertrag unterzeichnet.
Vorabeiten am Projekt laufen
Jetzt gehört alles der "Almdorf Bauträger GmbH". Vieles ist seither im Fluss. Man wisse, wohin die Reise gehen soll. Fertige Pläne hat man aber nicht, vieles muss bei einem derart großen Vorhaben abgestimmt werden. Das Gesprächsklima sei aber gut, versichert Arneth.
Vorarbeiten haben dennoch begonnen: Die drei Häuser wurden bzw. werden gerade ausgeräumt und neue Planungen gemacht, die man dann zur Entscheidung vorlegen will. Am Ende des ganzen Prozesses soll "ein hochwertiges Bettenangebot in Berwang entstehen", erklärt der Almdorfbau-Geschäftsführer. Ebenso werden Restaurants entstehen und sogar ein Museum, das an Margot Werner und ihre vielen prominenten Gäste erinnert, soll es geben.
Bausubstanz ist sehr unterschiedlich
Die Herangehensweise wird bei den drei Objekten unterschiedlich sein, da sich die vorhandene Bausubstanz in ihrer Qualität deutlich unterscheidet. Am schlechtesten ist sie beim Berwanger Hof selbst.
"Wir wissen noch nicht ganz genau, was am Ende herauskommt. Da müssen noch etliche Dinge geklärt werden", erzählt Johannes Arneth. Eines steht für ihn aber außer Frage, das Ensemble, bestehend aus Berwanger Hof, Jägerhaus und Alpenrose, soll sich harmonisch in das Umfeld einfügen. Ein "Fremdkörper" werde nicht entstehen.
Gesamt kosten bis zu 45 Millionen Euro
Da man im Moment doch ein gutes Stück von der Einreichplanung entfernt ist, kann man auch die Kosten noch nicht genau benennen. "40 bis 45 Millionen Euro, inklusive des Ankaufs, werden es am Ende aber sicher sein", nennt Arneth eine Summen.
Und dieses Geld werde zu einem sehr großen Anteil in der Region bleiben, denn man wolle, so weit möglich, großteils auf heimische Baufirmen bei der Projektumsetzung zurückgreifen.
Ende 2025 soll alles fertig sein
Der zeitliche Ablauf lässt sich im Moment nur sehr grob darstellen. Derzeit laufen weitere Ausräum- und Sicherungsarbeiten. Parallel dazu weden die Planungen und Genehimigungsverfahren betrieben. Im Frühjahr 2023 sollen die Bauarbeiten beginnen. Ob am Ende alle drei Häuser zeitgleich in Betrieb gehen, oder zeitlich gestaffelt, werde sich zeigen. Den Vollbetrieb des Hauses plant Johannes Arneth aber für Ende 2025. "Dann muss im Vorfeld aber wirklich alles passen", ist er sich der "sportlichen" Herausforderung, die hinter dieser Vorgabe liegt, bewusst.
Besser informiert
Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter www.meinbezirk.at
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