Wildernde Hunde sind selten

Hunde sind stark auf ihre Besitzer fixiert. Ihre Triebe sind aber stets vorhanden. Da braucht es eine gute Erziehung. | Foto: Archiv PC
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AUSSERFERN (rei). Im Tannheimer Tal führte diese Konstellation vor einiger Zeit dazu, dass ein Jäger einen Hund erschoss. Notwendig oder nicht? Die Meinungen gehen auseinander.
Bezirksjägermeister Arnold Klotz aus Heiterwang spricht von einem Einzelfall. „Ich kann mich nicht erinnern, wann der letzte Fall zuvor im Bezirk stattgefunden hat. So etwas kommt schon immer wieder einmal vor, ist aber wirklich sehr selten“, sagt Klotz.
Ob der Jäger im Tannheimer Tal im Recht oder Unrecht war, will Klotz nicht beurteilen. „Aber wir haben bei der Nachsuche ein Reh gefunden, das wohl von einem Hund gewildert wurde.“
Dass freilaufende Hunde von Jägern geschossen werden, sieht Klotz nicht gerne. Ihm wäre es lieber, wenn die Hundehalter abgemahnt werden. Rechtlich gesehen dürfen Jäger aber Hunde, die wildern, oder sich außerhalb des Einflussbereichs ihres Herrl in freier Wildbahn befinden, erlegen. „Wir predigen aber ständig, dass es besser ist, die Hundehaltern zu ermahnen bzw. idealerweise auch schriftlich zu verwarnen. Das Problem ist, wenn ein Hund einmal mit dem Jagen begonnen hat, macht er zumeist weiter“, erläutert Klotz die Problematik.
Amtstierarzt Johannes Fritz möchte das so nicht verallgemeinern. „Das hängt stark von der Rasse ab.“ Er verweist darauf, dass Hunde auf ihre Triebe geprägt sind. Hatte ein Hund einmal ein - aus seiner Sicht - positives Jagderlebenis, dann sei die Wahrscheinlichkeit, dass er auf den „Geschmack“ kommt, aber hoch. Letztlich steht für Fritz aber außer Zweifel, dass es eine Sache der Erziehung ist, ob ein Hund wildert, und somit ist das wiederum Sache des Hundehalters. „Jäger haben ja auch ihre Hunde dabei und sie bedienen sich bei ihrer Arbeit richtiger Jagdhunde, ohne dass diese selbst wildern oder zu jagen beginnen“, weist Fritz auf einen weiteren Umstand hin.
Tierarzt Hans Pfleger spricht ebenfalls von einer Frage der Hunderasse. „Ein kleiner Hund tut das nicht“, sagt er. Und er bringt in die Debatte einen weiteren Aspekt ein: „Ein Hund alleine hat fast keine Chance, ein Wild zu schlagen. Dafür sind Hunde viel zu langsam. Das geht nur, wenn sie im Rudel unterwegs sind oder wenn das Wild bereits von vornherein angeschlagen ist.“

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