Markus Lanser im Portrait
Zwei Leidenschaften vereint: helfen und fliegen

Zwölf Jahre lang war Markus Lanser als Flugretter bei "Heli Tirol" tätig. | Foto: privat
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  • Zwölf Jahre lang war Markus Lanser als Flugretter bei "Heli Tirol" tätig.
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HEITERWANG (rei). Zwölf Jahre lang war Markus Lanser als Flugretter tätig. Kürzlich hatte er seinen letzten Einsatz. Im wahrsten Sinne des Wortes in die Luft geht der 42-Jährige weiterhin, jetzt aber nicht mehr als Teil der Hubschrauber-Crew, sondern mit speziellen Jets. Dem Rettungsdiest bleibt er dadurch treu.

So fing alles an

Der gebürtige Vilser erlernte ursprünglich den Beruf des Karosseriespenglers. In seiner Freizeit interessierte er sich für den Rettungsdienst, und so trat er bald dem Roten Kreuz in Reutte bei und wurde hauptamtlicher Notfallsanitäter. Zehn Jahre übte er diese Tätigkeit aus. "Eine sehr interessante Zeit, die mich im Zuge von Auslandseinsätzen im Bereich der Katastrophenhilfe auch nach Albanien, Sumatra, in den Iran und andere Länder führte", erinnert sich Lanser.
Leid und Elend seien Begleiter dieser Einsätze gewesen. Das Erlebte stärkte Lanser in seinem Bemühen, anderen Menschen zu helfen. "In meiner Freizeit war und bin ich auch bei der Bergrettung Vils. Auch hier erlebt man einiges, und sieht, wie wichtig es ist, Menschen zu helfen", erzählt Lanser.
Hauptberuflich hatte er inzwischen ebenfalls "umgesattelt" und die Ausbildung zum diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger absolviert. Bis heute ist er im Bezirkskrankenhaus Reutte in der Anästhesieabteilung beschäftigt.
In der Freizeit beschritt er als Sanitäter aber neue Wege - er machte die Ausbildung zum Flugretter, und wurde hier Teil des Teams von "Heli Tirol". Seine Dienste erledigte er zumeist in Karres mit dem Rettungshubschrauber "Martin 2", vorübergehend war Markus Lanser aber auch in Obergurgl bzw. Matrei im Osttirol stationiert.

Vom Hubschrauber in den Jet

Vor zwei Jahren "schraubte" er sein Engagement im Bereich der Rettungshubschrauber zurück und wurde Teil der "Tirol Air Ambulanz". Die kümmert sich um Rückholdienste von kranken oder verunfallten Menschen weltweit. Geflogen wird mit zwei verschiedenen Jets. Hauptstützpunkt ist der Flughafen in Innsbruck. 
Seine Tätigkeit zuerst als Flugretter und nun als fliegender Krankenpfleger mit Anästhesieausbildung ermöglicht ihm das Bezirkskrankenhaus durch eine Teilzeitbeschäftigung im Ausmaß von 75 Prozent.
Neue Aufgaben
Sein Beruf, in Kombination mit seinem Engagement im Bereich des fliegerischen Rettungswesens, ist fordernd. Fachlich, mental und zeitlich. "Dann ist noch der Hausbau dazugekommen. Da ist bei mir die Überlegung gereift, als Flugretter aufzuhören und dafür als Diplom-Krankenpfleger bei der Air Ambulanz anzuheuern."
Diese Tätigkeit erfordert, wie die Arbeit als Flugretter, hohe fachliche Kompetenz. Die Dienste sind aber etwas "entspannter", erklärt Lanser: "Die Personen, die wir von A nach B fliegen, sind dann schon medizinisch versorgt. Wir kümmern uns um die fachgerechte Überstellung."

Rund um die Welt

Die Tiroler Berge kennt Markus Lanser als Bergretter und langjähriger Flugretter von oben und unten. Nun lernt er zunehmend Europa und andere Teile der Welt aus der Vogelperspektive kennen. "70 bis 80 Prozent unserer Flüge machen wir innerhalb Europas. Meine Dienste haben mich aber auch schon nach Kanada, Indien und Taiwan geführt." Auch Grönland gehörte bereits zu den Flugzielen. Am Ende landet die Maschine wieder in Innsbruck. Die Flüge selbst sind unterschiedlich fordernd. Wird gerade niemand befördert, könne man die Zeit in der Luft genießen. Sobald ein Patient an Bord ist, hängt es von der schwere der Erkrankung bzw. Verletzung ab, ob auch Zeit für die Schönheiten beim Blick aus dem Flieger bleibt.

Spannende Arbeit

"Mir macht die Arbeit Spaß!", versichert der Heiterwanger mit Vilser Wurzeln. Und es sind nicht nur die Fliegerei und der Wunsch, anderen zu helfen, die ihn antreiben. "Die Kameradschaft in den Teams ist wirklich sehr gut. Da ist man gerne dabei." Im Sommer plant Lanser noch ein Fest in Karres, um sich von der Hubschrauber-Crew zu verabschieden. Und danach möchte er gemeinsam mit Freundin Martina das neue Haus in Heiterwang genießen.

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