Auf den Spuren einer Dynastie

Ausstellungsfahrt des Museumsvereins führte zur Bayrischen Landesausstellung

Auch während des Umbaus im Museum im Grünen Haus ist der Museumsverein Reutte gewohnt aktiv. Nach der coronabedingten Pause lud er wieder zu einer Ausstellungsfahrt ein. Das Ziel war die Bayerische Landesausstellung 2020 mit dem Titel „Stadt befreit. Wittelsbacher Gründerstädte". Diese wird in den beiden nur rund 15 Fahrminuten voneinander entfernten Ausstellungsstädten Friedberg und Aichach gezeigt.
Die Schau befasst sich mit der Geschichte der Wittelsbacher und Bayerns, mit bis zum heutigen Tag aktuellen Themen wie Landflucht, urbanes Leben, Stadtgründungen und „Heimat“. Sie erzählt von einer entscheidenden Weichenstellung der bayerischen Geschichte im Mittelalter: Innerhalb eines Jahrhunderts, etwa von 1200 bis 1300, entstand im Herzogtum Bayern eine Städtelandschaft, die bis heute die Siedlungsstruktur prägt. Die junge Herzogsdynastie der Wittelsbacher entdeckte das Städtegründen als Machtinstrument und wurde zu einem der erfolgreichsten Herrschergeschlechter Europas.
Im prächtig sanierten Wittelsbacher Schloss in Friedberg wurde mit einer erstklassigen Führung eine moderne Ausstellung in historischen Räumen gezeigt. Die Ausstellung begann mit einer Zeitreise: Um das Jahr 1180 gab es in Bayern, abgesehen von wenigen Bischofsstädten kaum Siedlungen mit städtischen Charakter. Kurz darauf begann eine Phase intensiver Stadtgründungen.
Die Besucher wurden informiert, wie eine Stadtgründung ablief, warum „Stadtluft frei macht“, wie eine Stadt aufgebaut war und wer ihre Bewohner waren. Enge Gassen, kleine Plätze und bunte Märkte fanden sich in der hervorragenden Ausstellungsgestaltung wieder. Die Fürstengallerie des Wittelsbacher Schlosses verwandelt sich während der Ausstellung sogar in das Antiquarium der Münchner Residenz.
Nach einer gemütlichen Mittagspause lernten die Besucher aus Reutte bei der Stadtführung die historischen Gebäude und die Geschichte von Aichach kennen und spürten den Anfängen der Wittelsbacher nach. Voller neuer Eindrücke kehrten die Teilnehmer nach Reutte zurück.