Arbeitsmarktzahlen
Bezirk Reutte geht mit Rekordarbeitslosigkeit ins neue Jahr

1.044 Tourismusarbeitskräfte im Bezirk Reutte sind derzeit arbeitslos. | Foto: Pixabay
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BEZIRK REUTTE (eha). Das neue Jahr startet mit einer schlechten Nachricht: Die Zahl der Arbeitslosen lag Ende Dezember um 500 Prozent über dem Vorjahresniveau und stellte mit 1.830 Arbeitslosen (+ 1.525) einen Rekordwert dar. Die Arbeitslosenquote kletterte somit auf 13,1 Prozent (Dez. 2019: 2 Prozent).

"Der 3. Lockdown und der damit verschobene Start der Wintersaison zeigen massive Auswirkungen auf den heimischen Arbeitsmarkt und bewirken eine noch nie dagewesene Rekordarbeitslosenquote im Dezember",

berichtet Karin Lutz, Stv. Leiterin vom AMS Reutte. 

Stärkster Anstieg im Tourismus und am Bau

Von Arbeitslosigkeit betroffen sind in erster Linie die Arbeitsuchenden aus dem Fremdenverkehr mit 1.044 Personen (+1.009 oder +2.882,9 %) und witterungsbedingt aus der Baubranche mit 92 Personen (+37 oder 67,3 %).

1.044 Tourismusarbeitskräfte im Bezirk Reutte sind derzeit arbeitslos. | Foto: Pixabay
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Der Zuwachs der Arbeitslosigkeit betraf sowohl Inländer (+756 oder +345,2 %) als auch Ausländer (+769 oder +894,2 %). Die durchschnittliche Vormerkdauer in der Arbeitslosigkeit erhöhte sich bis zum Stichtag Ende Dezember 2020 auf 79 Tage (+16). Die Anzahl der Arbeitslosen mit einer Vormerkdauer von mehr als 6 Monaten ist mit 92 Personen (+70) im Vorjahresvergleich gestiegen.

Alle Altersgruppen betroffen

Nach Altersgruppen betrachtet, hat sich die Arbeitslosigkeit bei allen Altersgruppen erhöht. Bei den 26 Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren stieg die Arbeitslosigkeit um +85,7 % oder +12 Personen. Bei den 162 arbeitslosen 20 bis 24-Jährigen kam es zu einem Anstieg um +224,0 % oder +112. Bei den 1.071 Personen zwischen 25 und 49 Jahren ist die Arbeitslosigkeit um +600 % oder +918 gestiegen. Bei den 571 Personen über 50 Jahren stieg die Arbeitslosigkeit um +548,9 % oder +483 Personen.
Die Arbeitslosenzahl im Jahresschnitt 2020 hat sich gegenüber dem Vorjahr dramatisch erhöht, und zwar um 114,7 % bzw. 658 Personen auf 1.232 vorgemerkte Arbeitslose.

Rückgang an offenen Stellen

Der Bestand an sofort zu besetzenden offenen Stellen zum Monatsende Dezember war mit 60 (-334) massiv geringer als im Vorjahr, demgegenüber fällt der Vorjahresvergleich bei den nicht sofort verfügbaren Stellen mit einem Bestand von 278 (+233) positiv aus. Beim Zugang an offenen Stellen ist mit 121 (-46 oder 27,5 %) ein deutliches Minus zu verzeichnen.

178 offene Lehrstellen

Erfreulich stellt sich die Bilanz beim Bestand der gemeldeten Lehrstellen mit 195 (+82) dar. Zwar zeigt sich beim Bestand der sofort verfügbaren Lehrstellen mit 18 ein Minus von 17 Lehrstellen, jedoch ist der Bestand der nicht sofort verfügbaren Lehrstellen auf 178 (ein deutliches Plus von 99 Lehrstellen) gestiegen.

Karin Lutz hofft, dass mit einer Besserung der Coronavirus-Situation auch die Wirtschaft wieder anspringt. | Foto: Reichel
  • Karin Lutz hofft, dass mit einer Besserung der Coronavirus-Situation auch die Wirtschaft wieder anspringt.
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"Die weitere Arbeitsmarktentwicklung hängt sehr stark mit der Entwicklung der Corona-Krise zusammen. Kurzfristig sollte sich mit Ende des Lockdown eine zumindest vorübergehende Entspannung ergeben", zeigt sich Lutz zuversichtlich. Trotzdem sei weiterhin mit einem hohen Niveau der Arbeitslosigkeit zu rechnen.

Positiver Ausblick

Aufgrund der Impfstoffentwicklung gehe man von einem Rückgang der Arbeitslosigkeit und einer Erholung des Arbeitsmarktes aus. Das Vorkrisenniveau werde jedoch voraussichtlich erst in einigen Jahren wieder erreicht werden können.

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Karin Lutz hofft, dass mit einer Besserung der Coronavirus-Situation auch die Wirtschaft wieder anspringt. | Foto: Reichel
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