Jahresbilanz
Plansee bewältigte die Coronapandemie erfolgreich

Corona bedingt konnte Plansee das 100. Bestandsjubiläum nicht groß feiern. Bei der Bilanzpressekonferenz schnitten Karlheinz Wex (li) und Wolfgang Köck aber zumindest eine Geburtstagstorte an. | Foto: Reichel
  • Corona bedingt konnte Plansee das 100. Bestandsjubiläum nicht groß feiern. Bei der Bilanzpressekonferenz schnitten Karlheinz Wex (li) und Wolfgang Köck aber zumindest eine Geburtstagstorte an.
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Die beiden Vorstände der Plansee Group präsentierten die wichtigsten Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres. Zwar musste man einen Umsatzrückgang von 6 Prozent hinnehmen, im 100. Jahr des Firmenbestehens ist man dennoch sehr zufrieden.

BREITENWANG/REUTTE. „Wir haben eine der größten Krisen in unserer Unternehmensgeschichte, die Coronapandemie, erfolgreich bewältigt", stellte Vorstandssprecher Karlheinz Wex bei der Bilanzpressekonferenz der Plansee Group fest.

Unterschiedliche Bereichsergebnisse

Aufgeschlüsselt nach Branchen verlief das Jahr unterschiedlich, wobei das Umsatzminus großteils den "klassischen" Sparten Automobil, Maschinenbau und Luftfahrt zuzuschreiben ist.
Aber Plansee orientiert sich seit Jahren stark in Richtung neuer Technologien. So wurden im Geschäftsjahr 2020/21 36 Prozent des Umsatzes mit Produkten gemacht, die jünger als fünf Jahre sind. Damit das gelingt, wird viel in den Bereich Forschung und Entwicklung investiert. 61 Millionen Euro waren es im abgelaufenen Geschäftsjahr. Und in den neuen Geschäftsfeldern verzeichnete man dann wiederum Zuwächse.

Mehrheit an Ceratzit erworben

Corona und damit in Verbindung stehende Umsatzeinbußen sind ein Thema. Karlheinz Wex sprach aber mit Freude von einem Punkt, der das Unternehmen sehr optimistisch in die Zukunft gehen lässt: "Gleichzeitig hat sich im 100. Jahr unseres Bestehens die größte Chance für die weitere Entwicklung der Gruppe aufgetan – die Übernahme der Mehrheit an der Ceratizit.“

Bis 28. Februar 2021 hielt Plansee exakt 50 Prozent an der Hartmetalltochter, seit 1. März ist man Mehrheitseigentümer.  "Wir haben darauf mit einer Neuorganisation der gesamten Gruppe reagiert. Doppelte Strukturen werden bereinigt, die Entscheidungswege werden jetzt noch klarer", erklärte Wex die Vorteile.

Größte Hochbaustelle in Tirol

Nach außen wird Ceratizit künftig so stark wie nie zuvor präsent sein. Es ist das neue Werk im Breitenwanger Ortsteil Kreckelmoos, welches künftig sozusagen als "Gesicht" von Ceratizit unübersehbar in der Landschaft steht. Dieser Neubau ist die derzeit größte Hochbaustelle in ganz Tirol. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2023 geplant. 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden hier künftig tätig sein. Viele werden aus bestehenden Abteilungen übersiedelt, es sollen aber auch bis zu 100 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, ließ Vorstand Wolfgang Köck wissen.

1,291 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaftet

Er präsentierte weitere interessante Zahlen aus dem abgelaufenen Geschäftsjahr. Der kosolidierte Umsatz in der Gruppe betrug 1,291 Milliarden Euro - ein Jahr davor waren es 1,375 Milliarden Euro. Am Standort Breitenwang Reutte erwirtschaftete man 606 Millionen Euro Umsatz (2019/20: 635 Mio. €). Noch höher wird der Umsatz, wenn man auf das gesamte Portfolio blickt, dann stehen 2,552 Milliarden Umsatz in den Büchern.
Aber nicht nur am Hauptstandort wurde und wird investiert. Für Gebäude, Infrastruktur, Anlagen und Unternehmensübernahmen (Mergers & Acquisitions) gab die Plansee Group insgesamt 153 Millionen Euro aus. Die Eigenkapitalquote ist weiterhin grundsolide. Sie stieg von 61 auf 63 Prozent, und erreichte damit einen neuen Höchstwert.

Mitarbeiterstand

Die Zahl der Beschäftigten blieb trotz der Coronakrise nahezu konstant. Weltweit waren im vergangenen Geschäftsjahr 13.436 Mitarbeiter (Gruppe konsolidiert) beschäftigt, am Standort Breitenwang/Reutte waren es 2.356 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Vergleichszeitraum 2019/20 waren es 13.796 bzw. 2.368 MitarbeiterInnen.

Zur Sache

Über die Plansee Group

  • Mit den Unternehmensbereichen Plansee Hochleistungswerkstoffe und Ceratizit sowie der Beteiligung an Molymet ist die Plansee Group eines der weltweit führenden pulvermetallurgischen Industrieunternehmen.
  • Die Plansee Group ist auf Produkte aus den Werkstoffen Molybdän und Wolfram spezialisiert und deckt dabei die gesamte Wertschöpfungskette ab – vom Erzkonzentrat bis zu kundenspezifischen Werkzeugen und Komponenten.
  • Das Portfolio umfasst mehr als 75.000 verschiedene Produkte und Werkzeuge. Damit ermöglicht die Plansee Group Hightech-Geräte des täglichen Bedarfs wie Smartphones ebenso wie nachhaltige und effiziente Lösungen für die Mobilität, die Energieversorgung und die industrielle Fertigung.
  • Die Plansee Group erzielte im Geschäftsjahr 2020/21 mit 7.535 Mitarbeitern einen konsolidierten Umsatz von 1,29 Milliarden Euro.
  • Im Portfolio der Plansee Group (alle Beteiligungen mit mehr als 20 Prozent zusammengerechnet) wurde ein Umsatz von 2,55 Milliarden Euro mit 13.436 Mitarbeitern erzielt.
  • Das Geschäftsjahr endet mit dem letzten Februartag.

Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter
www.meinbezirk.at

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